13. Mai 2016

Entschieden gegen Vorurteile

Von nst1

Weltreligionen fordern mehr Einsatz von Verantwortlichen.

Bischöfe, Rabbiner, Imame und Religionsführer aus Buddhismus und Hinduismus haben am 11. April bei einem internationalen Treffen in Wien stärkeren Einsatz der religiösen Autoritäten gegen Vorurteile, Hass und Gewalt verlangt. Namentlich gegen die antimuslimische Propaganda mehrerer republikanischer US-Politiker wandte sich der New Yorker Rabbiner Marc Schneier. Die Lage von Muslimen in den USA sei mittlerweile ähnlich jener von Afroamerikanern in den 1950er Jahren, sagte Schneier. Anlass der Appelle war die Jahresversammlung des Beirats des von Saudi-Arabien, Spanien und Österreich getragenen König-Abdullah-Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog.

Der Dialogbeauftragte des israelischen Großrabbinats, Rabbiner David Rosen, sagte, Papst Franziskus mache vor, was Religion im Positiven leisten könne. Auch viele Nichtkatholiken bewunderten den Papst. Das zeige, dass Menschen Symbole für ihre Sehnsüchte und Hoffnungen brauchten. Der Blick auf Franziskus zeige aber auch, dass Religionsführer noch stärker aus ihren Gemeinschaften hinausgehen müssten.

Der libanesische sunnitische Dialogberater Mohammed Sammak warnte, der Nahe Osten würde religiös einheitlich, wenn Christen weiter aus der Region abwanderten. Der Nahe Osten brauche das Christentum. Auch an der islamischen Kultur seien in der Geschichte Juden, Christen und Muslime gleichermaßen beteiligt gewesen.

Der Vatikan ist nicht offiziell Mitglied im König-Abdullah-Zentrum, aber durch Kurienbischof Miguel Angel Guixot Ayuso vom Päpstlichen Dialograt im Vorstand vertreten.
gba

 

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Mai 2016)
Ihre Meinung ist uns wichtig, schreiben Sie uns! Anschrift und E-Mail finden Sie unter Kontakt.