16. November 2016

Einigung

Von nst1

Nach langen Verhandlungen wichtiger Fortschritt im katholisch-orthodoxen Dialog

Ein „wichtiger Schritt“ der Annäherung zwischen Orthodoxen und Katholiken wurde im mittelitalienischen Chieti erreicht. Das seit mehreren Jahren diskutierte Dokument mit dem Titel „Synodalität und Primat im ersten Jahrtausend: Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis im Dienst der Einheit der Kirche“ fand die allgemeine Zustimmung der 14. Vollversammlung der Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche.

Es ist das erste Mal seit 2007, dass eine so bedeutende ökumenische Gesprächskommission zwischen Katholiken und Orthodoxen ein gemeinsames Dokument verabschiedet. Zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche bildet der Primat des Papstes eines der Haupthindernisse für eine Verständigung; zugleich ist auch innerhalb der Orthodoxie, in der dem jeweiligen Patriarchen von Konstantinopel ein Ehrenprimat zukommt, umstritten, welchen Charakter dieser hat. Innerhalb der Gemeinschaft der orthodoxen Kirchen herrscht generell das Prinzip der Synodalität für Entscheidungen von gesamtkirchlicher Bedeutung.

Einen Wermutstropfen gibt es bei aller Freude dennoch: Die Delegation der georgisch-orthodoxen Kirche hat in einer eigenen Stellungnahme ihre abweichende Meinung zu einzelnen Abschnitten des Dokuments zum Ausdruck gebracht. Diese wurde jedoch im Dokument mit veröffentlicht. Und die bulgarisch-orthodoxe Kirche war wie bereits bei den vorigen Vollversammlungen auch in Chieti nicht präsent. Die georgische und die bulgarische Kirche nehmen auch an der Arbeit des Weltkirchenrats und der „Konferenz Europäischer Kirchen“ nicht teil.
gba

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November 2016)
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