20. September 2017

Unsere Nachrichtenauslese

Von nst5

Neue „Europäische Religions-Akademie“. Etwa tausend Religionsforscher aus ganz Europa kamen zum Gründungskongress Mitte Juni nach Bologna (Norditalien). Der evangelische Theologe Hans-Peter Großhans vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster sprach von einer „noch nicht da gewesenen Plattform der europäischen Religionsforschung“. Ziel sei die Vernetzung einzelner Forscher, aber auch universitärer und außeruniversitärer Forschungszentren.

Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre findet weitere Zustimmung. Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen ist in Wittenberg offiziell der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ beigetreten. Die Erklärung war 1999 vom Vatikan und dem Lutherischen Weltbund unterzeichnet worden. In ihr ist festgehalten, dass das Heil des Menschen, seine Rechtfertigung vor Gott, „allein aus Gnade“ erfolgen kann. Uneinigkeit darüber hat im 16. Jahrhundert maßgeblich zur Spaltung der Kirche geführt.

Vatikan-Fragebogen zur Jugendsynode auf Deutsch. Was ist „dringend verbesserungsfähig“ an der katholischen Kirche? Das und noch viel mehr will der Fragebogen wissen, der auf die kommende Bischofssynode 2018 zum Thema Jugend vorbereitet und der auch auf Deutsch offiziell vorliegt. Zur Teilnahme eingeladen sind bis 30. November 2017 junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren, egal welcher Konfession.
youth.synod2018.va

Europäische Imame gegen Terrorismus. Ein „Marsch der Muslime gegen den Terrorismus“ hat auch in Berlin Station gemacht. Gemeinsam mit christlichen und jüdischen Vertretern wiesen die Imame in verschiedenen europäischen Städten auf den Unterschied zwischen Islam und Terrorismus hin. Außerdem beteten sie für die Opfer der Terroranschläge in Europa.

Neues Logo und Internetauftritt. Die neue Vatikanbehörde für die Laien, die Familie und das Leben, die am 1. September 2016 ihre Arbeit aufnahm, hat ihr Logo vorgestellt und ihren neuen Internetauftritt gestartet. Das Logo stelle „eine Umarmung“ dar, die „alle Laien und alle Familien der Welt“ umfasse. Die neue Webseite ist in fünf Sprachen verfügbar: Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch:
www.laityfamilylife.va

Trialog Buddhismus, Islam und Christentum in Münster. Rund 20 Wissenschaftler aus Japan, den USA, Thailand, Vietnam, der Türkei und Deutschland verglichen bei einer dreitägigen Tagung zentrale Glaubensinhalte ihrer Religionen und erörterten deren gesellschaftliche Bedeutung. Das „Gespräch zu dritt“ ist nach den bisherigen bilateralen Tagungen ein neuer Schritt im wissenschaftlichen Dialog.

Doch kein Bistum Zürich. Sechs der sieben kantonalen Kirchen des Bistums Chur haben sich nach 37 Jahren Diskussion nun doch gegen ein neues Bistum Zürich ausgesprochen. Die Frage war von der Bischofskonferenz 1980 zum ersten Mal aufgeworfen und dann 2015 wieder aufgenommen worden. Zürich ist formal nicht Teil des Bistums Chur, sondern wird seit 1819 provisorisch verwaltet.

Eine Telefonzelle ist die wohl kleinste Kapelle Deutschlands. Eine ausrangierte Telefonzelle hat ein ehemaliger Bauunternehmer erworben und als „Gebetskabine“ an einem Wanderweg im westfälischen Dorsten aufstellen lassen. Vor dem Häuschen steht eine Bank und ein Schild: „Telefonier mal wieder mit Gott.“ Im Innern finden sich auf einem Plakat Hinweise wie: „Prüfen Sie bei Unterbrechungen, ob Sie nicht selbst den Kontakt gestört haben.“

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September/Oktober 2017)
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