19. September 2017

Wort des Lebens plus

Von nst5

Mein Gottesbild?

Wenn man das Wort des Lebens vom September im Kontext liest – Matthäusevangelium, Kapitel 16, ab Vers 13 – stellt man fest, dass es eingebettet ist in die Frage Jesu: Für wen halten mich die Leute? Für wen haltet ihr mich?
Jesus richtet diese Fragen an seine Jünger.

  • Wie würden wir heute auf beide Fragen antworten?
  • Wer ist Jesus heute für die Menschen?
  • Wer ist Jesus heute für mich?

Es lohnt sich, seine persönliche Antwort zu finden.
Persönlich finde ich mich in diesen Abschnitten des Matthäusevangeliums in Petrus wieder: Er erkennt in Jesus den Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus bestätigt, dass ihm diese Erkenntnis vom  Vater im Himmel geschenkt wurde. Deshalb kann Petrus der Fels sein, auf den sich die Kirche, die Gemeinschaft derer, die an Jesus glauben, gründet.Doch wird diese so tiefe Erkenntnis des Petrus gleich darauf in seinen Grundfesten erschüttert: als Jesus davon spricht, dass er leiden muss, getötet und am dritten Tage auferstehen wird. Leiden, Tod und Auferstehung haben im Gottesbild des Petrus keinen Platz. „Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!“ (Matthäus 16,22b) Vom „Selig bist du …“ und „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben“ wechselt Jesus zu „Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! … du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“
Ich frage mich: Hätte Petrus nicht auch begeistert sein können über die Ankündigung der Auferstehung? Und wie geht es mir, uns? Schwierigkeiten, seelische wie körperliche Leiden, Ungerechtigkeiten, Tod … treffen jeden und jede in unterschiedlichsten Weisen. Sie sind Teil unseres Menschscheins. Selbst die Verheißung der Auferstehung lässt uns nicht daran vorbeikommen. Hier stellt sich neu die Frage: Wer ist Jesus für mich? Wer ist Gott für mich? Was erwarte ich von ihm?
Ist der Sohn des lebendigen Gottes derjenige, der in jedes Dunkel eintritt, es durchlebt und durch es hindurch in neues Licht führt? Kann ich mit ihm und in ihm auch mein Kreuz aufnehmen und mich führen lassen?
Ester Klein

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September/Oktober 2017)
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