29. November 2017

9 Fragen an Fernando Muraca

Von nst5

Worüber ich lachen kann?

Lächeln muss ich oft über ganz einfache Dinge. Herzlich lache ich selten. Meine Kinder sagen, ich sei zu ernst. Wenn, ist es jedoch befreiend!

Was mich ärgert?
Ungerechtigkeiten jeder Art. Vielleicht weil 1967 in einer Zeit der Proteste geboren, hab ich die Rebellion im Blut.

Mein Lebensmotto?
Wer Bescheid weiß, fürchtet sich nicht! – Kennst du die Schwierigkeiten, die dich erwarten, kannst du sie überwinden. Angst ist besiegbar!

Meine Schwäche(n)?
Ich bin nicht gern allein. Möchte immer jemanden in der Nähe haben, mit dem ich Arbeit und Freizeit teilen kann. Höre ich länger als einen Tag Freunde oder Familie nicht, kann es trist werden.

Meine Stärke(n)?
Ein paar echte Freunde, die mich vor der Einsamkeit und meinem Ego bewahren. Ohne sie riskierst du, deine Ideen überzubewerten. Gut, wenn einer auch mal einer im Vertrauen sagt: Jetzt erzählst du aber Blödsinn!

Mein Lieblingsort?
Zwischen Erde und Himmel. Wenn ich etwas erfinde, eine Film-Figur entwickle, eine Intuition habe – wo auch immer, fühle ich mich glücklich, verwirklicht, voller Energie. Für ein kreatives Talent sollte man Gott immer dankbar sein!

Meine Kraftquelle?
Die Schönheit in all ihren Ausdrucksformen. Ein Freund, der unangemeldet klingelt und mich auf einen Spaziergang oder ein Bier mitnimmt.

Was mir Sorgen macht?
Meine Kinder nicht bis auf den Grund zu verstehen. Bin ich ein guter Vater? Eine Person bleibt immer ein Geheimnis. Es gibt kein sicheres Rezept, seinem Sohn zu helfen, seinen Platz in der Welt zu finden.

Was die Zuschauer von meinen Filmen mitnehmen sollen?
Meine Liebe zum Menschen. Vor allem, dass Glück etwas mit Beziehung zu tun hat. Um welche Themen es auch geht, ich versuche mit den Filmen immer das zu vermitteln.

Fernando Muraca

Foto: privat

ist ein italienischer Drehbuchautor und Filmregisseur. Er hat an zahlreichen Kurz-, Dokumentar- und Spielfilmen mitgewirkt. Regie führte er u.a. bei mehreren Folgen der TV-Serie „Kommissar Rex”; der Film „Johannes Duns Scotus – Gottes Hirte” (2011) existiert als DVD auf Deutsch.
Sein im Juni in Deutschland ins Kino gekommener Film „La terra dei santi – Das Land der Heiligen” (2015) handelt von der ‘Ndrangheta, Europas mächtigster Mafia, in seiner Heimat Kalabrien. Muraca erzählt vom verbrecherischen Netz der Abhängigkeiten aus Sicht der Frauen.
Der 50-Jährige lebt in der Nähe von Rom.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November/Dezember 2017)
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