30. November 2017

Gründlich abwägen?

Von nst5

Nicht jede Entscheidung ist folgenschwer. Aber wenn sie die nächsten Jahre oder gar das restliche Leben prägt, hat sie Gewicht. Und will gut abgewogen sein.

Auf welche weiterführende Schule gehen? Die Frage stand in der vierten Grundschulklasse an. Meine Eltern hatten ihre Vorstellungen, haben aber keinen Druck gemacht, sondern verdeutlicht: Du entscheidest! Und wir tragen deine Entscheidung mit. – Ich verstand: Die Eltern haben Vertrauen in mich. Bei ihnen finde ich Rückhalt, aber für meine Zukunft bin ich selbst verantwortlich. Entscheiden zu können, hat also mit Freiheit, aber auch mit Verantwortung zu tun, und oft mit Vertrauen.

Titelbild NEUE STADT 6/2017 (November/Dezember) – Gestaltung: elfgenpick.de

Militär- oder Zivildienst? Eine Frage des Gewissens. Was hätte Jesus getan? Um eine Antwort zu finden, habe ich das gesamte Neue Testament gelesen: Zugleich ein Versuch, mir klar zu werden, wer ich bin. „Eine Entscheidung aus seiner Mitte treffen“, nennt das der Psychologe Matthias Lauterbach. Eine Wahl zwischen zwei Alternativen ganz im Einklang mit mir zu treffen, gab mir Kraft, sie in schwierigen Momenten durchzustehen.
Welches Fach studieren? Welchen Beruf ergreifen? So vieles war interessant! Ich erinnere mich an lange Besuche im Berufsinformationszentrum: Dies kommt in die nähere Auswahl, das nicht. Erneut sichten und aussortieren. Bis sich herausschält: Das soll es sein! Um entscheiden zu können, muss ich mir die nötigen Informationen beschaffen.
Heiraten? Priester oder Ordensmann werden? Einer Gemeinschaft beitreten? Eine Entscheidung fürs Leben! Für die bin ich zwar letztlich allein verantwortlich, habe ich gespürt, aber ich kann sie nicht allein fällen. Gute Freunde können mich einschätzen, erfahrene Bekannte mich beraten. Ein langer Prozess. Gut, sage ich im Rückblick, dass es eine große Gemeinschaft gab, die mich getragen hat.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Entscheidungen stehen bei Ihnen an? Das interessiert uns! Wir geben Ihnen in diesem Heft aber auch eine Reihe von Anregungen dazu mit auf den Weg.

Herzlichst, Ihr
Clemens Behr

PS: Nach unserem Georgien-Erlebnis ist die Entscheidung für die nächste Neue Stadt-Reise gefallen: Im September 2018 geht es eine Woche nach Sardinien! Dort werden wir auch den Spuren von Klaus Hemmerle folgen. Der 1994 verstorbene Bischof von Aachen hat dort 25-mal seinen Urlaub verbracht. Sie können mit etwas Glück umsonst mitkommen, wenn Sie ein Weihnachts-Abo der NEUEN STADT verschenken.  Einzelheiten zu der Sardinien-Reise veröffentlichen wir in unserer Januar/Februar-Ausgabe.

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(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November/Dezember 2017)
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