Dialog in Buchform
Die Theologen Eva-Maria Faber und Peter Dettwiler haben ihre „heilige ökumenische Ungeduld“ drucken lassen.
Warum können wir das Herrenmahl nicht gemeinsam feiern? – Auf diese Frage, die vor allem zwischen Christen aus den Kirchen der Reformation und Katholiken brennt, wissen Theolo- gen in der Regel gut und vernünftig zu antworten. So auch Eva-Maria Faber und Peter Dettwiler in ihrer Neuerscheinung „Eucharistie und Abendmahl“1). Und doch geben sich die katholische Theologin und der reformierte Pfarrer nicht zufrieden mit dem, was sie einander – durch- aus überzeugend – zu sagen haben.
Das Buch – so die beiden Autoren – sei entstanden aus einer „heiligen ökumenischen Ungeduld, sich mit der Spaltung nicht abfinden zu wollen“. Also lassen sie es nicht dabei, einander die wesentlichen Unterschiede im Verständnis des heiligen Abendmahls mitzuteilen. Vielmehr fragen sie nach, geben einander Antwort und kommentieren diese Antworten auch wieder. Und sie gestehen einander ein, was sie in diesem Gespräch Neues erfahren und gelernt haben, wo sich ihre Positionen zu verändern beginnen oder wo sie noch immer bei sich oder dem anderen wunde Punkte spüren und keine Antworten haben.
Allein der Stil dieses Gespräches zwischen zwei Theologen macht das Buch zu einem Muss für alle, die sich mit der Einheit der Christen befassen. Auch wenn sich das Werk sehr um eine verständliche Sprache bemüht, ist der Stoff selbst nicht leicht. Er setzt ein echtes Interesse an theologischen und ökumenischen Fragen voraus und verlangt die Bereitschaft, sich auch als Leser auf einen Dialog einzulassen, der einen verändert.
Die Mühe jedenfalls wird reich belohnt.
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1) Peter Dettwiler, Eva-Maria Faber, Eucharistie und Abendmahl. Ökumenische Perspektiven, Frankfurt/Paderborn 2008, EUR (D) 14,80/ EUR (A) 15,30 / CHF 27.50, ISBN 978-3-87476-568-8 oder: ISBN 978-3-89710-425-9
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Januar/Februar 2009)
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