20. Januar 2009

Leben mit dem Wort – Januar 2009

Von nst_xy

Kernsätze
• Da jeder von uns anders ist als die anderen, kann jeder für die anderen Geschenk sein.
• Begegnen wir den verschiedenen Funktionen, Gaben und Talenten mit großer Hochachtung.
• Erst die Liebe, die gegenseitige Liebe, lässt die vielen Glieder zu einem einzigen Leib werden.
Im Zusammenhang
Das ganze 12. Kapitel des ersten Korintherbriefes widmet Paulus dem einen Geist und den vielen Gaben beziehungsweise dem einen Leib und den vielen Gliedern. Die Frage nach Einheit und Vielfalt hat die Christen also von Anfang an begleitet.
Wenn Paulus in diesem Kapitel in vielen Schattierungen die Vielfalt der Gaben in der Gemeinde betont, dann ist das eine befreiende Botschaft: Keiner muss alles können! Gerade deswegen aber ist jede Gemeinschaft darauf angewiesen, dass jeder sein Talent, sein Charisma nicht für sich behält, sondern in den Dienst aller stellt. Sonst fehlt es nämlich.
Unmittelbar danach folgt das „Hohelied der Liebe“, der wohl bekannteste Paulustext (Erster Korintherbrief, 13). Besonders häufig wird er bei Trauungen vorgelesen. Doch im Zusammenhang der Kapitel 12 und 13 dieses Briefes wird deutlich, dass Paulus nicht in erster Linie zu Paaren spricht. Er wendet sich vielmehr an die christliche Gemeinde. Seine Aussage: Es genügt nicht, wenn jede und jeder einbringt, was sie oder er kann. Es kommt auf die Grundhaltung an: die Liebe. Wenn alle ihre Talente aus Liebe einbringen, dann sind Vielfalt und Einheit kein Widerspruch mehr. Dann bilden die vielen Glieder einen Leib – den Leib Christi.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Januar/Februar 2009)
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