10. Juni 2010

Ungute Erinnerungen; Wertvoll

Von nst02

NEUE STADT 4/2010, Editorial, „Verstörende Sprache!

Ein großes Lob für das Editorial in der April-Ausgabe der Neuen Stadt! „Es ist genug!“

„Es reicht jetzt!“, so leiten Sie Ihren Kommentar ein. Ich beziehe dies vor allem auch auf einen Teil der Medien: Da ging es ja oft weniger um die Opfer als um die Schelte der Kirche, wie es Pater von Gemmingen formulierte. Schwer erträglich auch, was man so an Leserbriefen in den Zeitungen lesen konnte. Da wurde in der Tat Lehre und Kirche (= Amtskirche) in einen Topf geworfen und es wurden Ereignisse vor 50 Jahren mit Maßstäben von heute bewertet. (Körperliche Züchtigung war bis 1980 noch per Gesetz ein probates Erziehungsmittel!)

Verständlich ist, dass dadurch so manche ungute Erinnerung aus der Vergangenheit hervorbrach, in der man das Evangelium noch mehr als Drohbotschaft denn als Frohbotschaft verkündete. Mir selbst fielen Erlebnisse aus dem unsäglichen Beichtunterricht ein, den ich 1948 erdulden musste mit manchen, lang anhaltenden Folgen.

Stattdessen richten Sie unter der Überschrift „Verstörende Sprache“ den Blick auf die Opfer, die sich oft erst nach so langer Zeit öffnen, weil sie eben zunächst keine Sprache gefunden haben, weil sie traumatisiert sind, weil man ihnen nicht geglaubt hätte. Sie verfallen nicht in den Versuch, die Täter zu schützen; Sie sprechen unbequeme Fragen an, zum Beispiel, warum so viel verheimlicht wurde. Auch Ihre Vorschläge hinsichtlich der Aufarbeitung der Vorkommnisse zum Schluss finde ich sehr gut.

Es ist viel die Rede von „Reformstau“. Den gibt es sicher auch in der Kirche. Hoffen wir, dass er gelöst wird zum Wohle der ganzen Kirche.
Peter Kalteis, Dachau

NEUE STADT 4/2010, Bedenkenswert, „Auf dem Weg zu einem reifen Glauben
Wertvoll

Vor kurzem sollte ich für das Treffen unserer Frauengemeinschaft eine kurze Betrachtung vorbereiten. Ich wollte gerne weitergeben, dass Ostern nicht zu Ende ist, sondern die Begegnung mit dem Auferstandenen an allen Tagen des Jahres möglich ist. Dabei half mir der Text aus der April-Nummer der NEUEN STADT, jene Gedanken über die Begegnung von Maria Magdalena mit dem auferstandenen Jesus: dass sie ihre Vorstellungen zur Seite stellen musste, um Jesus wahrzunehmen. Ich habe die Gedanken dann mit meinem persönlichen Zeugnis ergänzt; das fiel mir leicht, weil ich oft erlebe, dass ich dieser Begegnung mit Jesus im Weg stehe oder ihn nicht wahrnehme, weil ich ein Wunschbild im Kopf habe, und er sich dann ganz anders zeigt.

Mit scheint, dass diese Sicht auch für meine etwa 80 Zuhörerinnen sehr wertvoll war; viele kamen hinterher auf mich zu und sagten mir, dass es ihnen sehr viel gegeben habe.
Anne Trabold, Buchen

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juni 2010)
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