17. Dezember 2010

Befreiend; Ermutigend; Erhellend; Einseitig

Von nst_xy

NEUE STADT 10/2010, Gespräch, „Raus aus der Schmuddelecke”
Befreiend
Ich habe mich in vielem wieder gefunden und bin sehr dankbar für die Aussagen. Insbesondere dafür, dass Depression eine Krankheit wie jede andere ist, dass nur anstelle eines anderen Organs das Gehirn betroffen ist.
Die Erkenntnis, dass es relativ viele Menschen trifft, befreit mich von dem Gedanken, mich als eine Art „Aussätzige” zu sehen. Der Hinweis, dass die Krankheit auch überwunden werden kann, gibt mir Zuversicht für alles Weitere – auch wenn ich mit dieser Schwachstelle in meinem Leben umgehen lernen muss.
(Name der Redaktion bekannt)

Ermutigend
Mit großem Interesse habe ich jeden Beitrag der aktuellen Ausgabe gelesen. Mir war nicht bewusst, wie viel gute Gespräche bei Depressionen helfen können. Das ist mir neue Motivation, keine Gelegenheit der Gesprächsbereitschaft zu verpassen, beziehungsweise sensibler zu werden für die Offenheit und die Nöte
der anderen. Danke auch für die ermutigenden Erfahrungen!
Anne Cordesmeyer, Rheine

Erhellend
Herzlichen Dank für das Interview! Diese Zeilen sind für mich wie ein Scheinwerfer, der manche bisher nicht recht erklärbare Situation erhellt. Vor allem die Aussage, dass die Reakti- onen depressiver Menschen nicht persönlich zu nehmen sind, weil diese ein- fach nicht an- ders können. Hans Schweiger, Haar

NEUE STADT 10/2010, Reportage, „Wein und die Freude am Gespräch”
Ergänzend
Mit Interesse las ich die Reportage. Nicht stehen lassen kann ich den Satz: „Diese Elemente (Brot und Wein) wandelt Jesus in eine neue Bedeutung hinein: Weintraube und Ähre symbolisieren von nun an das Blut und den Leib Christi.“ Man müsste mindestens hinzufügen: Es geht nach katho- lischer Auffassung noch tiefer als ein Symbol; Jesus wandelt bei der Eucha- ristiefeier Wein in sein Blut und Brot in seinen Leib. Eine Quelle der Freude und des Segens! Hans Mathis, CH-Schwanden

NEUE STADT 10/2010, Wort des Lebens, „Liebe ist alles
Einseitig
Immer wieder stolpere ich über die Aufforderung: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! So sehr ich dieses Gebot akzeptiere, so sehr bin ich über die Einseitigkeit der Interpretation (nicht nur in der Neuen Stadt!) unzu- frieden. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der nur der erste Teil des Gebots galt. Damals hieß es: Mach dich nicht so wichtig! Eigenlob stinkt! Wenn ich Erwachsene ermuntert habe, von ihren Initiativen und Erfah- rungen zu erzählen, bekam ich zur Antwort: Ich will mich nicht wichtig machen. Ich denke an die steigende Zahl von Burnout-Betroffenen. Der Zugang zu sich selbst, zur eigenen Seele, zur eigenen Lebendigkeit wird immer mehr zugeschüttet. Die Suche nach dem Ich, nach der Selbst-Liebe ist dann mühsam; ebenso das Vertrauen wieder zu erlangen, von anderen geliebt zu sein. Und doch sind Selbst-Liebe und Vertrauen Voraussetzung dafür, dass ich mich frei und offen anderen zuwenden kann. In einem Lied heißt es: Nimm Gottes Liebe an! Du brauchst dich nicht al- lein zu müh’n. Denn seine Liebe kann in deinem Leben Kreise zieh’n. Und füllt sie erst dein Leben und setzt sie dich in Brand, gehst du hinaus, teilst Liebe aus, denn Gott füllt dir die Hand. – Diese Reihenfolge gefällt mir.
Renate Wetjen, Hall in Tirol

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Dezember 2010)
Ihre Meinung ist uns wichtig, schreiben Sie uns! Anschrift und Email finden Sie unter Kontakt.
© Alle Rechte bei Verlag Neue Stadt, München