15. September 2012

Reformationsgedenken – Lutherisch-katholisches Dokument

Von nst_xy

Die Lutherisch/Römisch-Katholische Kommission für die Einheit hat mit Blick auf das 500-Jahr-Gedenken der Reformation ein gemeinsames Dokument erarbeitet.

Der Text mit dem Titel „Vom Konflikt zur Gemeinschaft – Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017“ wurde im Juli bei der vierten Vollversammlung der Kommission in Paderborn abschließend beraten, wie aus einer vom Lutherischen Weltbund (LWB) in Genf verbreiteten Erklärung hervorgeht. Über die Veröffentlichung sei ebenfalls gesprochen worden, heißt es ohne nähere Angaben.

Der 500. Jahrestag der Reformation falle zusammen mit dem 50. Jahrestag des 1967 begonnenen lutherisch-katholischen Dialogprozesses, betonten die Vertreter des LWB und des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen in ihrem Kommunique. Lutheraner und Katholiken verstünden die Taufe als einigendes Band untereinander. Angesichts ihrer Spaltung ringen sie darum, „die volle Katholizität der Kirche zu erreichen.“ „Auf der einen Seite herrscht Freude über die Gemeinschaft, die sie bereits miteinander teilen und die sie in den 50 Jahren des offiziellen ökumenischen Dialogs expliziter zum Ausdruck bringen konnten“, erklärt die Kommission. Auf der anderen Seite herrsche „Schmerz über das, was sie immer noch voneinander trennt“. Die Spaltung der Christen stehe „im Widerspruch zum Willen Gottes“. Katholiken und Lutheraner könnten, „indem sie die Früchte des ökumenischen Dialogs ernten“, die bereits erreichte Gemeinschaft feiern, so die Theologen. Diese Gemeinschaft sei größer als die verbleibenden Trennungen zwischen ihnen.

Ob es 2017 eine gemeinsame Veranstaltung auf Weltebene geben werde, stehe noch nicht fest, so der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch in einem Interview.
KNA/gba

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September 2012)
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