13. Mai 2013

Broken City

Von nst1

zwei neue Kinofilme

Broken City von Allen Hughes

Ein Polit-Thriller über den Korruptionsfilz in New York, der Mark Wahlberg, der die Hauptrolle spielt, auch als Produzent sehr am Herzen liegt. Seine persönliche Betroffenheit über das schnörkellos dargestellte politische Thema ist spürbar.
Angeklagt werden die Geldsucht und Skrupellosigkeit des verdorbenen Bürgermeisters Hostetler, der das Armenviertel Bolton Village einer Skyline mit Bürogebäuden opfern will. Dazu sind ihm alle Mittel recht.

Mit sehr verwickelten Nebengeschichten wandelt sich die Situation immer wieder im Strudel der Ereignisse. Die Wahrheit bleibt bis zuletzt undurchsichtig. Sehr spannend und anklagend mit idealistischem Eifer. Etwas zu viele Starallüren des Privatdetektivs, der am Ende als vollkommener Hero auch noch ins Gefängnis geht.

Sophia von Waechter
Start: CH und D 18.4.; A 19.4

Fünf Jahre Leben  von Stefan Schaller

Nach der wahren Geschichte des Deutsch-Türken Murat Kurnaz (Sascha Gersak). Unter dem Verdacht, ein islamistischer Terrorist zu sein, war er als Gefangener der USA in Afghanistan und Guantanamo.
Interessant ist, dass es hier nicht um die Frage seiner (Un-)Schuld geht. Der Zuschauer erfährt vielmehr, was der rechtsfreie Raum Guantanamo für Kurnaz bedeutete: So eindringlich ist der Film, dass Trockenheit, Hitze, Verzweiflung und schiere Grausamkeit geradezu physisch im Zuschauerraum ankommen.

Schaller verbindet meisterhaft persönliche, zwischenmenschliche und politische Dimensionen. Was die politische Entscheidung, im Kampf gegen den Terrorismus die Rechtsstaatlichkeit hinter sich zu lassen, für ein Individuum bedeuten kann, wird schmerzlich sichtbar.

Klara Sucher
Start: D 23.5.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Mai 2013 )
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