11. November 2014

Zwei Tage, eine Nacht; Mr. Turner – Meister des Lichts

Von nst1

Zwei neue Kinofilme

Zwei Tage, eine Nacht
von Jean-Pierre und Luc Dardenne

Wieder widmen sich die Brüder Dardenne einem Stoff mit moralischer und gesellschaftspolitischer Sprengkraft: Sandra litt unter Depressionen – nun soll ihr gekündigt werden. Die Firma muss sparen. Wenn aber die Hälfte der Belegschaft bei der geheimen Abstimmung nach dem Wochenende auf ihre Prämie verzichtet, kann sie bleiben. Es beginnt ein Lauf gegen die Zeit. Sandra spricht mit allen Kollegen und trifft auf viele soziale Härten und Schicksale.

Es geht um die Frage: Wie fair verhalte ich mich anderen gegenüber? Gibt es gelebte Solidarität? Oder denke ich zuerst an mich? Die diffizile Vielschichtigkeit wird mit wunderbaren (teils Laien-)Schauspielern authentisch dargestellt. Der Film macht durch seine Tiefe sehr nachdenklich.
Sophia von Waechter
Start: A + D 30.10.

Mr. Turner – Meister des Lichts 
von Mike Leigh

Als bedeutender Künstler der Romantik und Vorreiter des Impressionismus ist William Turner (1775-1851) heute einer der bekanntesten Maler Englands. Dem Genie an der Leinwand, im Film herausragend dargestellt von Timothy Spall, stand jedoch oft ein schwieriger Charakter im sozialen Umgang mit seinen Mitmenschen gegenüber.

„Mr. Tuner – Meister des Lichts“ versteht sich nicht als rein dokumentarische Biographie. Durch den Film bekommt der Zuschauer allem voran einen Eindruck vom Zeitgeist Englands zu Beginn der industriellen Revolution. Eingebettet in diese Zeit zwischen Tradition und Fortschritt, liefert der Film ein eindrucksvolles Porträt von Turners privatem und beruflichem Leben.
Martin Parlasca
Start: CH + D 6.11.; A 21.11.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November 2014)
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