Islamische Theologie verankern
Bundesministerium fördert weiter Zentren an deutschen Hochschulen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt die Förderung der Islamischen Theologie an deutschen Universitäten für weitere fünf Jahre fort. Das BMBF folgt damit dem Votum eines internationalen wissenschaftlichen Gremiums, das die Zentren für Islamische Theologie begutachtet hat. Die Zentren wurden 2011 und 2012 an den Universitäten Tübingen, Münster, Osnabrück, Frankfurt am Main/Gießen und Erlangen-Nürnberg gegründet und zunächst mit insgesamt knapp 20 Millionen Euro unterstützt.
„Die Islamische Theologie hat eine Forschungslücke an unseren Universitäten geschlossen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka zur weiteren Förderung. „Mit den Zentren hat der muslimische Glauben eine Heimat in der wissenschaftlich-theologischen Diskussion gefunden, das ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Beitrag für den Dialog der Religionen.“
Die Unterstützung umfasst Professuren, theologische und interdisziplinäre Nachwuchsgruppen, internationale Kooperationen und Tagungen. Die Verantwortung für den Aufbau und dauerhaften Betrieb liegt bei den Ländern und Hochschulen.
Derzeit sind rund 1800 Studentinnen und Studenten an den geförderten Standorten für Islamische Theologie eingeschrieben, mit steigender Tendenz. Die Zentren arbeiten unter anderem bei gemeinsamen Tagungen und Publikationen zusammen und haben im Sommer 2015 gemeinsam die Deutsche Gesellschaft für Islamisch-Theologische Studien gegründet.
In Deutschland leben nach Angaben des BMBF derzeit vier Millionen Muslime. Sie sind die nach evangelischen und katholischen Christen drittgrößte religiöse Gruppe.
gba
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, März 2016)
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