20. April 2016

Neue Ausdrucksformen

Von nst1

„ Fresh X“ will kirchenfremde Milieus gewinnen.

Gottesdienste in der Kneipe, eine Kletterkirche, „Caféthralen“, Kirche auf dem Bauernhof oder ein „Christlicher Fußball-Fanclub“ – solche neuen, „frischen Ausdrucksformen“ für Kirche und Glauben sind das Ziel der „Fresh X“-Bewegung. Dem 2012 entstandenen deutschsprachigen, ökumenischen Netzwerk geht es dabei um eine „neue Form von Gemeinde für unsere sich verändernde Kultur, die primär für Menschen gegründet wird, die noch keinen Bezug zu Kirche und Gemeinde haben“. Über 20 Partner gehören dem „Fresh X“-Netzwerk nach dessen Angaben in Deutschland an, darunter das Bistum Hildesheim, die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers sowie weitere Landeskirchen und die Evangelisch-methodistische Kirche.
Die Bewegung stammt ursprünglich aus Großbritannien. Dort haben sich seit 1990 innerhalb der Church of England eine Reihe von neuen kirchlichen Gruppen entwickelt, „fresh expressions“ (dt. frische Ausdrucksformen). Sie versuchen das Evangelium für die Menschen bedeutsam zu machen, die bisher keiner Kirche angehören.
Bei einem Seminartag von Fresh X im Februar, zu dem etwa 500 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Hannover kamen, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm: „Christus hat es uns vorgemacht: Wir sollen das Evangelium dort leben, wo die Menschen sind.“ Gefragt seien „Pioniere, die neue Formen erproben und Ungewöhnliches wagen“. Und der Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung, Michael Herbst, meinte: Vielfalt sei der Weg der Kirche – und auch ihre einzige Chance.
gba

www.freshexpressions.de

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, April 2016)
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