15. November 2016

Kriege werfen Fragen auf.

Von nst1

Ein Internetportal für Kinder beantwortet sie.

„In welchen Ländern ist momentan Krieg?“ will Mike, 13, wissen. „Wie heißt Frieden auf Syrisch?“, fragt Stefanie, 9. Und Maxim, 12: „Wie leben Kindersoldaten?“ Im Internetportal www.frieden-fragen.de können Kinder ihren Wissensdurst zum Zusammenleben, zu Krieg und Frieden, Streit und Gewalt stillen. Innerhalb weniger Tage bekommen sie altersgerechte Antworten auf ihre Fragen, verspricht die Berghof-Foundation/Friedenspädagogik Tübingen, die hinter dem Projekt steht. Das Angebot orientiere sich am Stand der wissenschaftlichen Diskussion und an Werten wie Frieden, Menschenrechte und Gewaltfreiheit. Ziel ist, die Kinder zu informieren, sie über Kommentare und Mitmach-Aktionen zu beteiligen und ihnen gewaltlose Ansätze im Umgang mit Konflikten nahezubringen.

Kategorien wie „Nationalsozialismus“, „Atomwaffen“, „Aktuelle Kriege“, „Leben in Vielfalt“ oder „Auf der Flucht“ erleichtern die Suche nach bereits gegebenen Antworten. Durch die Themenfelder begleiten die Figuren Cody, Sakina und Frieda. Die Mitarbeiter von frieden-fragen.de wollen Zusammenhänge und Hintergründe verständlich machen. Sie haben schon mehrere Jahre Erfahrung damit. Ihnen ist es ein Anliegen, das Politische mit dem Persönlichen und die weite Welt mit dem Nahbereich der Kinder zu verbinden. Dabei kommen auch gegensätzliche Ansichten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zur Sprache. Karten, Märchen, Bildergeschichten und Videos ergänzen das Angebot.

Gedacht ist der Service für 10- bis 14-jährige Jungen und Mädchen, aber auch ältere Jugendliche nutzen ihn. Oft gehen ihnen Medienberichte über Konflikte oder brisante Themen aus dem Unterricht nach und lösen bewegende Fragen aus. Auch melden sich immer mehr junge Nutzer, die selbst Gewalt oder gar Krieg erlebt haben.

Das Portal regt an, sich weiter mit Friedensthemen zu beschäftigen: Die jungen Nutzer können dort Geschichten und Gedichte aus aller Welt nachlesen oder anhören, einzelne Flüchtlingskinder und Friedensstifter kennenlernen und ihr eigenes Friedenswissen testen. In Umfragen können sie ihre Sicht äußern. Außerdem bekommen sie Ideen, wie sie sich in ihrem Umfeld für ein besseres Miteinander einsetzen können. Wenn sie die „Friedensmaschine“ aktivieren, wirft sie dazu einen konkreten Auftrag für sie aus.

Ein Bereich für Erwachsene wendet sich an Eltern, Lehrkräfte und pädagogisches Personal. Er bietet Hilfestellungen zum Umgang mit Kinderfragen, speziellen Ängsten und Medienkonsum. Zudem finden sich dort Vorschläge und Material für Unterricht und Bildungsarbeit sowie eine kommentierte Auswahl von Kinder- und Jugendbüchern.
Clemens Behr

 

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November 2016)
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