16. Dezember 2016

Voller Dankbarkeit

Von nst1

Wenn wir zu zweit in der Redaktion vor leeren Blättern sitzen und uns fragen, womit wir die 32 Seiten der nächsten Nummer füllen, fühlen wir uns manchmal ideenlos, einsam und verloren.Jetzt aber, wo wieder eine Ausgabe fertig ist, fällt mir neu auf, wie viele „ gute Geister“ daran mitarbeiten! Das erfüllt mich mit Dankbarkeit.
Angefangen bei unserer Sekretärin, den Kolleginnen und Kollegen in unserem Verlag, den Schwesterredaktionen in aller Welt, den Herausgebern, über die Korrekturleser, Anzeigenkunden, Fotografen, Grafiker, Drucker, Gesprächspartner, die „nur“ Hintergrundinformationen liefern, bis zu den freien Mitarbeitern, die Zeit, Kraft, Ideen und Artikel beisteuern. Ein großes Netz von Menschen, die uns viel „Empathie“ entgegenbringen.
Ein Gefühl, das ich an anderer Stelle vermisse: Ereignisse wie der Brexit, das Aufleben nationalistischer Ideen in Europa oder die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten machen nachdenklich. Gegensätzliche politische und ethische Haltungen verwundern nicht, wohl aber die Unversöhnlichkeit, mit der sich ihre Verfechter gegeneinander stellen. Empathie, Mitgefühl oder Respekt gegenüber anderen Einstellungen? Fehlanzeige! Große Teile der Bevölkerung fühlen sich von Politik, Wirtschaft und Medien nicht mehr vertreten, sogar belogen, und begehren auf. Ausgesprochene oder unterschwellige Denkverbote, die Überbetonung einer „richtigen“ Gesinnung, die auf überzogene Weise alles verbietet, was andere als diskriminierend empfinden könnten, und Arroganz mögen zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Letztlich auch ein Mangel an Empathie, Mitgefühl und Respekt denen gegenüber, die sich auf der Verliererseite sehen und ihre Besorgnis auszudrücken versucht haben. – Ohne Empathie kein soziales Miteinander. Ob man sie lernen kann, haben wir den Neurowissenschaftler Philipp Kanske gefragt. Er hat sich bereitwillig auf ein Interview eingelassen.
Mitwirkende auf vielen Ebenen: Kann ich mir als Deutscher erlauben, dem künftigen Bundespräsidenten Österreichs etwas ins Stammbuch zu schreiben? Sicher nicht, ohne die Meinung dazu von Menschen aus dem Land berücksichtigt zu haben. Auch hier große Bereitschaft mitzumachen. Das „Wort des Lebens“: Bevor der italienische Theologe Fabio Ciardi zur Feder greift, berät er sich mit anderen. Es ist nicht selbstverständlich, auch Persönliches von sich preiszugeben und zu erlauben, dass wir es weitergeben: wie Maria und Hans Schwake, die ihren Lebensmittelpunkt von Ostwestfalen nach Ostafrika verlegt haben, oder Günter Wollinger, der jedes Jahr mit großer Leidenschaft Nikolaus wird und doch immer er selbst bleibt. – Ein Geflecht von vielen, die Rückendeckung geben, mitdenken, mitarbeiten. Ohne sie könnte es die NEUE STADT nicht geben. Daher möchten wir an dieser Stelle jedem Einzelnen ganz herzlich danken, der sich einbringt!
Der Dank gilt auch Ihnen! Denn als Leserin oder Leser gehören auch Sie mit zu diesem Netzwerk. Wir wünschen eine frohe Advents- und Weihnachtszeit!

Ihr

Clemens Behr

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Dezember 2016)
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