25. März 2019

Künstliche Intelligenz

Von nst5

Klingt nach Zukunft, nach Maschinen und Robotern mit Eigenleben: Künstliche Intelligenz, ein Modewort, abgekürzt KI. Worum geht es dabei?

Was versteht man unter dem Begriff?
Künstliche Intelligenz (englisch: AI – Artificial Intelligence) ist ein Teilgebiet der Informatik. Mit ihrer Hilfe sollen Computersysteme lernen, planen, auf die Umwelt reagieren und eigenständig Probleme lösen können, also Aufgaben leisten, die ursprünglich menschliche Intelligenz voraussetzen. Programmiert werden nicht mehr einzelne Arbeitsschritte, sondern Lernmethoden. Schon heute steckt KI in vielen Geräten und Softwareprogrammen.

Wo wird KI angewendet?
In allen Bereichen der Arbeit, der Forschung, des Alltags: in Suchmaschinen, digitalen Assistenten mit Spracherkennung und Sprechfähigkeit, Kameras, Spielen, bei individuell zugeschnittener Werbung, Routenplanern, Online-Dolmetschern, aber auch autonomen Waffen. KI hilft in der medizinischen Diagnostik und steigert die Präzision chirurgischer Eingriffe. Sie ermöglicht unter anderem autonomes Fahren, Forschungsroboter im Weltraum, die Optimierung von Verkehrsflüssen und industriellen Abläufen.

Wo liegen ihre Stärken?
KI kann das Leben auf vielen Gebieten vereinfachen. Dank ihr können Maschinen Tätigkeiten übernehmen, die für Menschen nur schwer zumutbar oder gesundheitsschädlich sind. Zum Beispiel die Feuerwehr bei lebensgefährlichen Einsätzen entlasten und somit auch Menschenleben retten.

Welche Risiken birgt KI?
KI kann kriminell genutzt und zum Schaden des Menschen eingesetzt werden. Sie basiert auf der Analyse und Verarbeitung großer Datenmengen. Damit stellen sich Fragen der Sicherheit und des Missbrauchs von Daten. Der zunehmende Einsatz von KI wird dazu führen, dass Arbeitsplätze wegfallen, wenngleich auch neue entstehen. Eine größere Selbstständigkeit von Maschinen macht ethische Entscheidungen erforderlich – zum Beispiel für Dilamma-Situationen – jedoch: Sind diese programmierbar? Inwieweit sind sie überhaupt auf Maschinen zu übertragen? Zu klären ist zudem: Wer übernimmt die rechtliche Verantwortung für Fehler? Und: Je mehr Bereiche in die vernetzte digitalisierte Welt verlagert werden, desto größer der mögliche Schaden durch Stromausfälle, Systemabstürze und Cyberangriffe.

Werden intelligente Maschinen eines Tages den Menschen beherrschen?
Der Philosoph und Unternehmensberater Reinhard K. Sprenger meint, KI werde den Menschen nicht überflüssig machen. Er spricht anstelle von KI lieber von Maschineller Intelligenz (MI) und betont, dass es immer Menschen sind, die die Software programmieren. Menschen hätten Fähigkeiten, die sie von Robotern unterscheiden, wie erinnern, abwägen, deuten, Fehler machen, improvisieren, sich selbst widersprechen, Intuition, Kreativität. Auf die können sie setzen. – Andere Autoren und Forscher dagegen halten es für möglich, dass Maschinen künftig auch Rückschlüsse ziehen, eine Art Bewusstsein entwickeln und Emotionen nachahmen können und irgendwann den Menschen überlegen sind.
Clemens Behr

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, März/April 2019)
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