20. November 2019

Unentgeltlich geben

Von nst5

Spendabel

Der deutsche Spendenrat e.V. gibt jährlich die „Bilanz des Helfens“ heraus. Demnach lag das Spendenvolumen 2018 bei rund 5,3 Milliarden Euro, der zweithöchste Wert seit Beginn der Erhebung vor 13 Jahren. Interessant: Obwohl die Zahl der Spendenden zurückgeht, steigt das Volumen, weil die Durchschnittsspenden steigen. 73,7 Prozent des Spendenvolumens waren für humanitäre Hilfe bestimmt. Etwa 20 Prozent des Jahresvolumens werden im Dezember verzeichnet. Über 85 Prozent der Spendenden sind aus der Altersgruppe 60+.
Nach Angaben der Schweizerischen Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Spenden sammelnde Organisationen erreichte das Spendenvolumen dort 2017 den neuen Rekord von 1,85 Milliarden Franken. Acht von zehn Haushalten setzen einen Teil ihres Budgets zum Spenden ein; pro Jahr in der Deutschschweiz im Mittel 400 Franken, in der Romandie 200 Franken und im Tessin 300 Franken.
60 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher spendeten 2018 zusammen rund 675 Millionen Euro, so der Spendenbericht des „Fundraising Verband Austria“. Durchschnittlich waren das 113 Euro. Besonders spendenfreudig waren die Menschen in Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Kinder, Tiere, Katastrophenhilfe und Obdachlose sind die häufigsten Spendenempfänger. Zehn Prozent des Gesamtaufkommens werden in Form von Testamenten gespendet.

Schenken
kommt vom althochdeutschen „scenken“ und altenglischen „scencan“ für „einschenken“ und bedeutet ursprünglich „schief halten“ – von einem Gefäß, aus dem eingeschenkt wird. Zunächst wurde das Verb also im Sinne von „zu trinken geben“ verstanden, einschenken; erst später hat sich über „darreichen“ die Bedeutung von „unentgeltlich geben“ entwickelt – von der Sitte, bei festlichen Empfängen sowohl Getränke wie auch Geschenke zu verteilen.

Bescherung
Mit der Bescherung im christlichen Sinne wurde ursprünglich am 6. Dezember der Heilige Nikolaus geehrt. Kinder erhielten kleine Gaben von einem unsichtbaren Gabenbringer. Doch noch bevor das Christkind und andere Symbolfiguren entstanden, beschenkten schon Menschen im Winter einander. So erhielten im alten Rom die Staatsbeamten Geschenke vom Volk, die Sklaven vom Besitzer. Heidnische Völker besänftigten mit Geschenken zur Wintersonnenwende Dämonen und Wettergötter.
Christen verweist das Schenken zu Weihnachten auf das große Geschenk Gottes an die Menschen: Er selbst schenkt sich in Jesus, der Mensch wird.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November/ Dezember 2019)
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