2. Februar 2021

Unsere Nachrichtenauslese

Von nst5

Rita Famos ist neue Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz. Bei der virtuell abgehaltenen Synode am 2. November 2020 erhielt die Zürcher Pfarrerin 47 von 78 Stimmen. Die 1966 im bernischen Zweisimmen geborene Famos folgt auf Gottfried Locher, der wegen des Vorwurfs sexueller Grenzüberschreitungen zurückgetreten war. Von 2011 bis 2014 gehörte sie zum Präsidium der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Schweiz. In einem Interview vor der Wahl sagte sie, sie wolle „einstehen für eine Kirche, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind, eine vielstimmige und diverse Kirche.“
www.ref.ch

2000 junge Unternehmer, Wissenschaftler und Aktivisten aus 115 Ländern sowie namhafte Ökonomen und Globalisierungskritiker kamen vom 19.-21. November 2020 auf Einladung von Papst Franziskus zu einer Online-Tagung mit dem Titel „Economy of Francesco“ zusammen. In der Abschlusserklärung formulieren sie weitreichende Änderungswünsche und schließen: „All dies – was wir bereits in unserer Arbeit und in unserem Lebensstil erfahren – fordern wir, wohl wissend, dass es sehr schwierig ist und dass viele es vielleicht für utopisch halten. Stattdessen glauben wir, dass es prophetisch ist …“
francescoeconomy.org

Nein zu Hass und Hetze – Christen und Muslime gemeinsam gegen Islamfeindlichkeit“ ist der Titel einer Erklärung des Gesprächskreises „Christen und Muslime“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Nach einer allgemeinen Einführung in das Thema Islamfeindlichkeit nimmt die von Christen und Muslimen gemeinsam verfasste Erklärung in erfreulich differenzierter Weise Stellung zu häufig geäußerten Behauptungen über den Islam, wie etwa Gewalt, Frauen, Scharia, Islamisierung und Religionsfreiheit. Der Text richtet sich an Menschen, die im Umgang mit Islamhass argumentativ gestärkt werden wollen.
www.zdk.de/veroeffentlichungen/erklaerungen/

Der Wiener Terroranschlag vom 2. November 2020 mit fünf Toten und zahlreichen Verletzten soll keine Spaltungen hinterlassen, sondern die Verbundenheit stärken: Das gilt insbesondere für das Miteinander der Religionen. Das zeigten interreligiöse Gedenkveranstaltungen, die Anfang November quer durch Österreich stattfanden, wie die Nachrichtenagentur kathpress berichtet.
Einem gemeinsamen Gebet im Wiener Stephansdom am 3. November folgten zahlreiche weitere in den Bundesländern. Am 5. November versammelten sich im Dom von Feldkirch die Vertreter der Religionen in Vorarlberg im Zeichen des Friedens. Am gleichen Tag veranstalteten in Salzburg die Jugendorganisationen der Kirchen und Religionsgemeinschaften ein gemeinsames virtuelles Friedensgebet. Beteiligt waren die Katholische Jugend Salzburg, die Evangelische Jugend Salzburg-Tirol und die Muslimische Jugend Salzburg.
Im Salzburger Dom hatte Erzbischof Franz Lackner bereits am Tag nach dem Attentat in einem ökumenischen Friedensgebet der Terroropfer gedacht, ebenso wie in Linz ein stilles Gedenken von Bischof Manfred Scheuer mit Vertretern der Religionen stattfand. In Wien versammelten sich die Spitzenvertreter der Religionen und Kirchen am 5. November zu einem Gedenkmarsch zu den Orten des Terroranschlags, ehe am Tag danach die überkonfessionelle Aktion „Wir halten zusammen – Glaube verbindet!“ gestartet wurde; Kinder gestalten dabei im Religionsunterricht Bänder mit Friedensbotschaften, die dann in der Stadt an Kirchen und andere öffentliche Gebäude geknüpft wurden.
Am 6. November hatten auch die 350 Moscheen der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) der Opfer des Wiener Terroranschlags gedacht. Es gab eine einheitliche Freitagspredigt, die auch im Internet übertragen wurde. Die IGGÖ hob in einer Pressemitteilung hervor, dass Österreich in den Tagen in Trauer zusammengerückt sei.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Januar/Februar 2021)
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