6. April 2021

9 Fragen an Sole Hanitra Irène Raoelison

Von nst5

Worüber ich lachen kann?

Lachen gehört zu meiner Natur, und ich kann über viele Dinge herzhaft lachen.

Was mich ärgert?
Endlose Kritik.

Mein wichtigstes Erlebnis?
Als ich 18 war, lebte ich ein Jahr lang mit jungen Menschen aus verschiedenen Kontinenten in einer Siedlung der Fokolar-Bewegung. Wir kannten uns vorher nicht und waren sehr verschieden in Kultur, Gewohnheiten, Charakter und Überzeugungen. Aber etwas Stärkeres hat uns vereint und uns reifen lassen. Meiner Meinung nach war es die Gegenwart des Göttlichen inmitten derer, die sich die Hände reichen, um auf dem gleichen Weg zu gehen.

Mein Schwäche?
Meine Schüchternheit.

Meine Stärke?
Mein Glaube.

Mein Lieblingsort?
Die Natur.

Was bedeutet es mir Sie, in Europa zu leben?
In Europa zu leben bedeutet für mich, mein Herz zu erweitern und meinen Blick auf den Teil der Menschheit zu richten, dem ich nahe sein, den ich schätzen und lieben kann. Es bedeutet, mich Tag für Tag für die Begegnung mit dem Anderssein zu öffnen und gegenseitiges Wachstum in Wohlwollen und Vielfalt zu erleben. Hier habe ich auch meine Identität wiederentdeckt. Von hier aus bin ich meinem Land nahe, indem ich es im Herzen trage, indem ich mich über die aktuelle Situation informiere und für sie bete. Dank der technischen Kommunikationsmittel bleibe ich mit meiner Familie und meinen Freunden in Verbindung.

Woraus ich Kraft schöpfe?
Aus der Heiligen Schrift und den Schriften und Gedanken einer großen Freundin: Chiara Lubich.

Was mir Sorgen macht? 
Die Kriege und Konflikte, die nie enden.

Foto: privat

Sole Hanitra Irène Raoelison stammt aus Madagaskar, der großen Insel im Indischen Ozean. In ihrer Jugend hat sie sich in Solidaritätsprojekten für ihr Land engagiert. Nach ihrem Studium der Kulturmediation arbeitete sie mit internationalen Organisationen wie UNICEF zusammen. Seit 2017 gehört sie zum Fokolar in Genf. Leidenschaftlich für den Dialog engagiert, studiert sie evangelische Theologie an der dortigen Universität, wo sie unter anderem ihren Glauben als reformierte Christin vertiefen kann.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, März/April 2021)
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