5. Dezember 2022

Die Hand reichen

Von nst5

Ausländische Pflegekräfte

Illustration: (c) Visual Generation (iStock)

In der Schweiz, Österreich und Deutschland fehlen Pflegekräfte. Daher werben Krankenhäuser, Altenheime und mobile Pflegedienste verstärkt um qualifiziertes Personal aus dem Ausland. Schon jetzt arbeiten in Deutschland mehr als 200 000 ausländische Pflegekräfte, fast dreimal so viele wie 2013. Ihr Anteil liegt bei etwa 15 Prozent. In Österreich sind es 20 Prozent und in der Schweiz 33 Prozent. Gut die Hälfte von ihnen hat die Ausbildung in Deutschland, Österreich oder der Schweiz gemacht, die anderen in ihrem Herkunftsland. Gerade für Letztere ist die Integration in den Arbeitsalltag häufig schwierig. Das zeigt eine Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung von 2019.
So werden Pflegefachkräfte in vielen Herkunftsländern an Hochschulen ausgebildet und können dort Management- und Behandlungsaufgaben übernehmen. Die klassische Grundpflege wie Unterstützung beim Essen oder bei der Körperpflege erledigen dort oft spezielle Service-Kräfte oder die Angehörigen der Patienten. Viele ausländische Pflegekräfte haben deshalb das Gefühl, hier unter Wert zu arbeiten. Hiesige Pflegefachkräfte dagegen kritisieren, dass die „Neuen“ im eng getakteten Arbeitsalltag nicht voll einsetzbar seien.
Die Studie regt daher an, besser über die Unterschiede in Ausbildung und Arbeitsorganisation zu informieren. Einrichtungsträger sollten Orte schaffen, wo sich einheimische und zugewanderte Pflegefachkräfte gleichberechtigt begegnen können. Und schließlich sollten Coaches helfen, Kommunikationsbarrieren zu überwinden. Eine besondere Rolle kommt dabei Pflegekräften zu, die schon lange in Deutschland arbeiten, aber selbst einen Migrationshintergrund haben.

614 Millionen
Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen nimmt weltweit zu – nicht nur in den sogenannten entwickelten Volkswirtschaften. Waren es 2010 noch 350 Millionen Menschen, so werden 2050 wohl 614 Millionen Menschen auf der Welt Pflege nötig haben, mehr als ein Drittel davon allein in Indien und China.                   

Illustration: (c) Visual Generation (iStock)

Tag der Pflegenden
Seit 1965 ist der 12. Mai der „Internationale Tag der Pflegenden“. Das Datum erinnert an den Geburtstag von Florence Nightingale (1820-1910), die als Begründerin der modernen Krankenpflege gilt. Trägerin ist der „International Council of Nurses“, ein Zusammenschluss von 130 nationalen Berufsverbänden der Pflege mit Sitz in Genf.
www.icn.ch

Foto: (c) PIKSEL (iStock)

Berufung
Christen im Gesundheitswesen (CiG) nennt sich ein konfessionsverbindendes Netzwerk von Mitarbeitenden im Gesundheitswesen. CiG bietet in rund 40 Regionen Deutschlands ein Forum zu Erfahrungsaustausch und Gebet sowie Bearbeitung grundlegender Themen aus Pflege und Therapie auf der Basis des christlichen Glaubens.
1995 entstand die CiG-Akademie. Sie bietet dezentral Seminare an mit den Schwerpunkten „Grundlagen christlicher Heilkunde“, „Praxis christlicher Patientenbegleitung“ sowie „Persönlichkeitsentwicklung von Mitarbeitern im Gesundheitswesen“.
Seit 2010 erscheint viermal im Jahr ChrisCare, ein Magazin für Spiritualität und Gesundheit. Es will Mitarbeitende im Gesundheitswesen ermutigen, ihre Berufung neu zu entfalten und dazu beitragen, die Bedeutung des christlichen Glaubens für Medizin, Pflege und Therapie zu erkennen und in die fachliche Diskussion einzubringen.
cig-online.de


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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, November/Dezember 2022.
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