Unsere Nachrichtenauslese
Die evangelisch-reformierten Kirchen wollen den Dialog mit der katholischen Kirche verstärken. Dazu plant die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen die Eröffnung eines Büros in Rom. „Es gibt ein starkes gegenseitiges Interesse, im Gespräch zu bleiben“, so Hanns Lessing, Amtierender Generalsekretär des weltweit größten protestantischen Dachverbandes. „Die große Frage der Ökumene ist ja immer noch: Müssen wir warten, bis alle schwierigsten Fragen irgendwann geklärt sind? Oder gibt es Zwischenergebnisse, die so tragfähig sind, dass man auf ihrer Grundlage bereits jetzt bestimmte Formen gemeinsamen kirchlichen Lebens und des christlichen Zeugnisses aufbauen kann?“
www.evref.ch/themen/internationale-beziehungen/
„Religionen – Hoffnung für eine taumelnde Welt“ lautet der Titel eines Appells, den die ehemalige deutsche Bildungsministerin Annette Schavan, der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner und der Prager Religionssoziologe Tomas Halik Mitte September veröffentlichten. Mehr denn je brauche es den gemeinsamen Einsatz der Religionen für Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit. Bis heute seien sie für Millionen Menschen „Quellen der Hoffnung und der Kraft“, um „Angst, Egoismus und Resignation zu überwinden“. Es bräuchte jedoch die Bereitschaft zu „kritischer Selbstreflexion“ und „innerer Reform“. Allzu oft seien Religionen „Teil des Problems und nicht Teil der Lösung“ gewesen.
www.zulehner.org/site/projekte/religionenhoffnungfuerein

Papst Franziskus hat jungen Wirtschaftswissenschaftlern und Unternehmern sein Vertrauen ausgesprochen. „Ich zähle auf euch! Lasst uns nicht in Ruhe und seid Vorbilder für uns!“, ermutigte er rund 1000 Teilnehmer der Initiative „Economy of Francesco“, die Ende September in Assisi zusammengekommen waren. Zum Abschluss unterzeichneten die Teilnehmer und das Kirchenoberhaupt einen Pakt für eine gerechtere, nachhaltigere und inklusivere Wirtschaft der Zukunft. Die „Ökonomie des heiligen Franz von Assisi“ ist ein vom Papst selbst vor drei Jahren angeregter Austausch junger Unternehmer und Wirtschaftswissenschaftler mit etablierten Ökonomen.
francescoeconomy.org
Der Deutsche Ethikrat verlangt vom Gesetzgeber eine Stärkung der Suizidprävention. Gerade wenn die freiverantwortliche Selbsttötung als grundlegendes Recht definiert werde, müsse garantiert werden, dass solch gravierende Schritte wirklich informiert, selbstbestimmt und ohne äußeren Druck gefasst würden. Freiverantwortliche Entscheidungen zum Suizid seien uneingeschränkt zu respektieren. Dies entbinde Staat und Gesellschaft aber nicht von der Verantwortung, „so weit wie möglich dafür Sorge zu tragen, dass Menschen nicht in Situationen geraten und verbleiben, in denen sie sich genötigt sehen, den Tod als vermeintlich kleineres Übel dem Leben vorzuziehen“.
www.ethikrat.org
Das hat es noch nie gegeben: eine Fußball-Weltmeisterschaft im Advent. Menschenrechtsverletzungen und fragwürdige Arbeitsbedingungen im Ausrichterland Katar stellen die kirchliche Arbeit im Advent 2022 vor zusätzliche Herausforderungen. Unter der Überschrift „Macht hoch die Tür, die Tooor macht weit“ gibt ein Arbeitsheft der evangelischen Kirche Tipps für einen konstruktiv-kritischen Umgang mit der umstrittenen WM. Die Broschüre mit dem Titel in Anlehnung an ein bekanntes Adventslied enthält Anregungen für Gottesdienste an den vier Adventssonntagen und Aktionsvorschläge für die Gemeindearbeit.
https://www.ekhn.de/aktuell/nachtrichten.html

Margrethe Vestager erhält am 11. November in Rotterdam die LutherRose 2022 der Internationalen Martin Luther Stiftung. Als EU-Kommissarin für Wettbewerb setze sich Vestager seit 2014 für Steuergerechtigkeit und faire Marktbedingungen ein und gehe analytisch klar und mutig gegen Wettbewerbsverstöße vor. Auch die Auseinandersetzungen mit großen internationalen Technologiekonzernen scheue sie dabei nicht. Die Internationale Martin Luther Stiftung hat sich den Brückenschlag zwischen Wirtschaft, Politik und Kirche zum Ziel gesetzt und zeichnet jedes Jahr eine Persönlichkeit aus, die in besonderem Maß gesellschaftliche Verantwortung vorlebt.
www.luther-stiftung.org/de/projekte-veranstaltungen/lutherrose
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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, November/Dezember 2022.
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