2. Dezember 2022

Was wohl drin ist?

Von nst5

Beobachtet und beschrieben von Ulrike Comes

Nach einem anstrengenden Schultag schleppe ich mich über den Schulhof nach Hause. Plötzlich sehe ich da einen blauen Büroschrank vor dem Gebäude der Verwaltung. Sofort kommen mir Ideen: Man könnte ein Schild „Öffnen verboten“ anhängen und beobachten, wer trotzdem (oder deswegen?) hineinschaut. Er könnte voller Luftballons sein. Oder mit Zuckerwatte gefüllt. Vielleicht verschwindet man hinter den Schranktüren in einer völlig anderen Welt.
In wenigen Wochen beginnt die Adventszeit. Eine Zeit, in der viele Türen geöffnet werden. Hinter der letzten wird die Krippe sein, das steht fest. Aber hinter allen anderen? Wir können Unvorhersehbares, Unerwartetes, Unvorstellbares vorfinden. Freuen wir uns darauf, genießen wir die Spannung und lernen so, auch Situationen und Menschen neu und staunend wahrzunehmen.
Vielleicht schärft das unsere Sinne so, dass wir dann auch das vermeintlich so Vertraute hinter der letzten Tür wieder als das entdecken, was es ist: unerwartet, unvorstellbar, unfassbar.

Foto: (c) Ulrike Comes

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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, November/Dezember 2022.
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