4. September 2024

WORT DES LEBENS . SEPTEMBER 2024

Von nst5

„Werdet Täter des Wortes und nicht nur Hörer, sonst betrügt ihr euch selbst!“ (Jakobus 1,22)

Das Wort Gottes hören und entsprechend handeln, sind zentrale Themen im Jakobusbrief, dem dieses Wort entnommen ist. Wir können innere Freiheit und Freude finden, wenn wir nach dem Wort Gottes leben.
Eine Hilfe auf diesem Weg ist das „Wort des Lebens“, das monatlich in vielen Ländern der ganzen Welt gelesen und gelebt wird. In den Anfangszeiten der Fokolar-Bewegung wählte Chiara Lubich für jede Woche, später für jeden Monat einen Satz der Heiligen Schrift aus und kommentierte ihn. Die Menschen teilten einander mit, welche Früchte das jeweilige Wort im täglichen Leben getragen hatte. So bildete sich eine Gemeinschaft, die in sich den Samen einer vom Geist des Evangeliums geprägten Gesellschaft trug.
„Die Initiative hat in aller Einfachheit einen bemerkenswerten Beitrag geleistet, das Wort Gottes in der christlichen Welt des 20. Jahrhunderts neu zu entdecken.“ 1 In ihr findet sich eine „Methode“, das Evangelium zu leben und die Auswirkungen miteinander zu teilen.
„Werdet Täter des Wortes und nicht nur Hörer, sonst betrügt ihr euch selbst!“
Der Jakobusbrief greift auf, was Jesus verkündet hat, damit wir das Himmelreich schon jetzt unter uns erfahren. Jesus nannte selig, „die das Wort Gottes hören und es befolgen“ 2, er bezeichnete diejenigen, „die das Wort Gottes hören und tun“ als Mutter, Schwestern und Brüder. 3 Er verglich das Wort Gottes mit einem Samenkorn: „Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und Frucht bringen in Geduld.“ 4

Illustration: elfgenpick

„In jedem Wort, das Jesus uns sagt, drückt er seine ganze Liebe zu uns aus. Leben wir es so, dass es uns in Fleisch und Blut übergeht. Machen wir es uns ganz zu eigen. Seien wir offen dafür, damit wir in uns und unserer Umgebung die Leben spendende Kraft des gelebten Wortes erfahren. Verlieben wir uns so sehr in das Evangelium, dass wir uns umgestalten lassen und es überströmen lassen auf andere. … Wir werden erfahren, dass wir frei sind von uns selbst, von unseren Grenzen und Verstrickungen. Mehr noch, Jesus, der so die Möglichkeit hat, in uns zu leben, wird in unserem Umfeld eine Revolution der Liebe entfachen.“ 5
„Werdet Täter des Wortes und nicht nur Hörer, sonst betrügt ihr euch selbst!“
Wie können wir das Wort „tun“? Schauen wir uns um und seien wir bereit, füreinander da zu sein, einander Gutes zu tun, auch in kleinen Dingen. So können wir beitragen, ungerechte Strukturen in der Gesellschaft zu verändern, der Gewalt entgegentreten und für die Bewahrung der Schöpfung, für Frieden und Versöhnung einstehen.
Die Liebe drückt sich auch in sozialen und politischen Initiativen für eine bessere Welt aus. Aus dem Engagement einer kleinen Gruppe der Fokolar-Bewegung für benachteiligte Menschen entstand in Lámud, einer Stadt im peruanischen Amazonasgebiet, 2330 Meter über dem Meeresspiegel, ein Seniorenzentrum.
Das Zentrum wurde mitten in der Pandemie eröffnet und beherbergt 50 ältere und einsame Menschen. Das Haus, die Möbel, das Geschirr und sogar die Lebensmittel waren ein Geschenk der Nachbargemeinde. Es gab Schwierigkeiten und Hindernisse, aber im März 2022 feierte das Zentrum sein einjähriges Bestehen mit einem „Tag der offenen Tür“, zu dem auch Vertreter der Politik kamen. Während der zweitägigen Feierlichkeiten konnten weitere Freiwillige aller Altersstufen gewonnen werden, die sich um die einsamen älteren Menschen kümmern und ihnen Familie sein wollen.
Patrizia Mazzola und Team

1 Chiara Lubich, Parole di Vita, herausgegeben von Fabio Ciardi, Rom 2017, S.9 (eigene Übersetzung)
2 Vgl. Lukas 11,28
3 Vgl. Lukas 8,21
4 Vgl. Lukas 8,15
5 Chiara Lubich, „Wort des Lebens“, September 2006

Kernsätze

  • Wir können innere Freiheit und Freude finden, wenn wir nach dem Wort Gottes leben.
  • Jesus nannte diejenigen selig, „die das Wort Gottes hören und es befolgen.“
  • Verlieben wir uns so sehr in das Evangelium, dass wir uns umgestalten lassen und es überströmen lassen auf andere.


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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, September/Oktober 2024.
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