3. Dezember 2024

Rückblende

Von nst5

Unsere Nachrichtenauslese

Das Lutherhaus Eisenach zeigt seine Sonderausstellung zum evangelischen „Entjudungsinstitut der NS-Zeit nun dauerhaft. 1939 hatten elf evangelische Landeskirchen das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ auf der Wartburg in Eisenach gegründet. Bis 1945 versuchten bis zu 200 Mitarbeiter, jüdische Einflüsse auf Lehre und Praxis der evangelischen Kirche zu beseitigen. Die Ausstellung beleuchtet die Vorgeschichte des Instituts, den gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Kontext, in dem die Gründung stattfand, die Arbeit des Instituts und schließlich die Aufarbeitung.
www.lutherhaus-eisenach.com

Papst Franziskus und Großimam Nasaruddin Umar unterzeichneten am 5. September in Indonesien die „Erklärung von Istiqlal“. Kriege und Konflikte würden in vielen Fällen durch eine Instrumentalisierung von Religion genährt, heißt es darin. Auch die weltweite Umweltkrise sei zu einem Hindernis für das Zusammenleben der Völker geworden. Da es eine einzige globale Menschheitsfamilie gäbe, sollte der interreligiöse Dialog als wirksames Instrument zur Lösung lokaler, regionaler und internationaler Konflikte anerkannt werden. Auch Protestanten, Buddhisten, Hindus sowie Vertreter des Konfuzianismus unterstützen den Aufruf.
www.vaticannews.va

Foto: (c) Jörg Sommer/Deutsche Umweltstiftung

Über 600 Schulklassen in Deutschland erhalten für das neu begonnene Schuljahr speziell entwickelte Forschungsrucksäcke. Damit können sie Wälder erforschen und die Natur hautnah erleben. Ziel des Projekts „Walddetektive“ ist es, den Wald als lebendigen Lernraum zu entdecken und das Ökosystem in seiner ganzen Vielfalt zu verstehen sowie Interesse für Naturwissenschaften zu wecken. Die von der Deutschen Umweltstiftung und der KfW-Stiftung zur Verfügung gestellten Rucksäcke enthalten Lupen, Bestimmungsbücher, Probenbehälter und Materialien für Experimente, die speziell für den Einsatz im Wald entwickelt wurden.
walddetektive.com

Das Hilfswerk Misereor warnt vor weiteren Kürzungen im Etat des deutschen Entwicklungsministeriums. Sie sendeten das Signal aus, dass es wichtiger sei, etwas für Deutschland zu tun, als internationale Verantwortung zu übernehmen, so der Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks, Bernd Bornhorst, Ende August in Berlin. Das sei kurzsichtig. Was wir heute nicht gemeinsam global angehen, das werden wir morgen mit noch mehr Anstrengungen und noch mehr Geld versuchen müssen, wieder hinzukriegen.“ Deutschland könne mit Entwicklungszusammenarbeit zudem Werte wie Demokratie, Partizipation und Gerechtigkeit exportieren.
www.misereor.de

Ein internationaler Workshop im ehemaligen Sklavenfort Elmina in Ghana befasste sich Mitte September mit dem Thema „Umgang mit den Folgen von Sklavenhandel und Sklaverei“. Er wurde von der Deutschen Kommission Justitia et Pax, ihrer ghanaischen Schwesterkommission und der Bischofskonferenz von Ghana veranstaltet, war also eine der seltenen Gelegenheiten eines die Kontinente verbindenden Austauschs zu diesem Thema. Die 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Afrika, Amerika und Europa stellten unter anderem einen klaren Zusammenhang zwischen dem Mangel an gemeinsamer Erinnerung und der schwachen Antwort auf die heutige Sklaverei fest.
www.justitia-et-pax.de

Foto: (c) Sant’Egidio

Mehr als 1000 junge Europäer kamen Ende August in Berlin zu einer internationalen Konferenz der „Jugend für den Frieden“, einer mit der Gemeinschaft Sant‘Egidio verbundenen Bewegung, zusammen. Etwa 100 von ihnen waren aus der Ukraine. Die Jugendlichen erzählten von ihrem Engagement für bedürftige Kinder, Obdachlose und einsame ältere Menschen und von ihren „Ferien der Solidarität“, die sie in Flüchtlingslagern in Griechenland und Zypern verbringen. Andere Themen waren Ökologie, Migration und Armut in der Stadt. Der Präsident von Sant’Egidio, Marco Impagliazzo, lobte den täglichen Einsatz für den Frieden in einer Welt, die von Kriegslogik geprägt sei.
www.santegidio.org


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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, November/Dezember 2024.
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