9 Fragen an …
Matthias Sellmann
Jahrgang 1966, ist Professor für Pastoraltheologie an der Ruhr-Universität Bochum und Gründungsdirektor des „Zentrum für angewandte Pastoralforschung“ (zap), einer „Denkfabrik für zukunftsfähige Kirchen- und Gesellschaftsentwicklung.“ Er ist Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und des Synodalen Ausschusses. Von ihm stammt unter anderem das Buch „Was fehlt, wenn die Christen fehlen.“ Matthias Sellmann ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Worüber ich lachen kann?
Über Wortwitze aller Art. Und Situationskomik: zum Beispiel, wenn sich sehr aufgeblasene Autoritätspersonen in sich selbst verheddern.
Was mich ärgert?
Wenn Menschen genau spüren, was zu tun ist – und es nicht tun.
Mein Lebensmotto?
Ich habe verschiedene. Im Moment: „Lass es gut sein.“
Meine Schwäche(n)?
Zuviel Misstrauen. Zuviel Pflichtdenken. Zuviel Kopf, zu wenig Spontanes.
Meine Stärke(n)?
In Menschen das Potenzial sehen und helfen, es zu heben. In Krisen Chancen sehen und das Nötige anpacken.
Mein Lieblingsort?
Ein kleiner See in Mecklenburg-Vorpommern, daran 16 Holzhäuser, in der Nähe ein Dorf. Dort sieht man manchmal einen Eisvogel. Und immer ist es eine Ehre.
Was es für mich heißt, Menschlichkeit zu leben?
Niemals den Glauben verlieren, dass es noch eine Wandlung zum Besseren für alle geben kann. Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard hat das mal so ausgedrückt: „Glauben ist die Leidenschaft für das Mögliche.“ Dieser Glaube führt uns zu mehr Menschlichkeit.
Woraus ich Kraft schöpfe?
Aus der Ehe mit meiner Frau. Die Kirche spricht hier ja von einem „Sakrament“. Das kann ich nur bestätigen.
Was mir Sorgen macht?
In komplexen Herausforderungen ist die scheinbar einfache Antwort eine große Verführung. Mir macht Sorge, dass diese Verführung aktuell so viel Erfolg hat.
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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, Januar/Februar 2025.
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