7. April 2025

RÜCKBLENDE

Von nst5

Unsere Nachrichtenauslese

Im Berliner Haus der Wannsee-Konferenz gibt es seit Kurzem ein jüdisches Café. In diesem Haus war 1942 von führenden Nazi-Funktionären die Ermordung von Millionen Juden beschlossen worden. Seit 1992 ist die Villa Museum und Gedenkstätte. Die Konditorei Babka&Kranz wurde 2022 als erster jüdischer Meisterbetrieb in der 750-jährigen Geschichte der Berliner Bäcker-Innung gegründet. Immer wieder fragten unsere Besucherinnen und Besucher nach der Möglichkeit, in Ruhe einen Kaffee trinken, ein Stück Kuchen oder etwas Warmes essen zu können, auch, um ihren Ausstellungsbesuch gedanklich sacken zu lassen“, so die Direktorin der Gedenkstätte, Deborah Hartmann.
www.ghwk.de

Die Dortmunder Innenstadt wird Heimat von fünf Ordensfrauen. Als „CityKloster Dortmund“ wollen sie mitten unter den Menschen sein. Die Klostergründung ist ein Projekt der Dortmunder Stadtkirche und der Sießener Franziskanerinnen. Fünf Ordensfrauen werden im März aus Bad Saulgau in Baden-Württemberg in eine Wohnung in der Dortmunder Innenstadt ziehen. Auf Einladung des Paderborner Erzbischofs Udo Markus Bentz sollen sie in der Innenstadt unter anderem Begegnungs-Abende, Gebete, Einzelgespräche anbieten. Die Sießener Franziskanerinnen wurden vor 170 Jahren gegründet und arbeiten in der Seelsorge, in Schulen und in der Krankenpflege.
www.klostersiessen.de

Foto: (c) IRCF / Rafael Herlich

Der interreligiöse Chor Frankfurt hat den Best-Practice-Preis der Initiative „Weißt du, wer ich bin?“ erhalten. Der von der evangelischen Cyriakus-Gemeinde, dem Egalitären Minjan der Jüdischen Gemeinde und der Sufi-Gemeinde Gayanshala e.V. ins Leben gerufene Chor wurde für sein Tehillim-Psalmen-Projekt ausgezeichnet. Künstlerinnen und Künstler aus den drei Religionen ermöglichten eine Begegnung von jüdischer, muslimischer und christlicher Tradition und machten sie hörbar und erlebbar, so die Begründung. Das Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ wird von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, dem Zentralrat der Juden und dem Koordinationsrat der Muslime getragen.
www.weisstduwerichbin.de
ircf-frankfurt.de

Bei einem Gottesdienst anlässlich seiner Emeritierung rief der langjährige Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, zu einem „Gelingen des gesellschaftlichen Miteinanders von Eingesessenen und Dazugekommenen“ auf. Auf seine persönliche Lebensgeschichte als Flüchtlingskind verweisend, sagte er: „Ein Herz für Flüchtlinge zu haben, gehört zur Menschlichkeit. Es kann auch unser Schicksal werden.“ Am Ende der Predigt sagte er: „Mein größter Wunsch: Das gegenseitige Wohlwollen soll nie verloren gehen, auch wenn wir Konflikte haben.“ Am 22. Januar hatte Papst Franziskus den Rücktritt von Schönborn angenommen, der an diesem Tag seinen 80. Geburtstag feierte.
www.ekd.de

Im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund soll der Ausstellungsbereich zum Nationalsozialismus und zu Juden im Fußball erweitert werden. Im Zuge dessen wird auch das Online-Lexikon „Niemals vergessen“ in die Dauerausstellung integriert, ein Nachschlagewerk zu jüdischen Fußballern und Funktionären. „Bis zu ihrer Ausgrenzung in der Zeit des Nationalsozialismus machten Fußballer und Funktionäre jüdischen Glaubens einen zentralen Teil der deutschen Fußballkultur aus“, so Museumsdirektor Manuel Neukirchner. „Daran wollen wir immer wieder erinnern.“ Bisher umfasse das Lexikon knapp 400 Personen, die vor 1933 in deutschen Vereinen aktiv waren.
www.fussballmuseum.de/juedische-fussballer

Anastasios Yannoulatos, Erzbischof von Tirana, ist Ende Januar im Alter von 95 Jahren gestorben. Nach Stationen in Griechenland und Ostafrika wurde der in Piräus geborene Anastasios 1992 in das gerade unabhängig gewordene Albanien versetzt, wo er zum Erzbischof von Tirana und Primas der Autokephalen Orthodoxen Kirche von Albanien geweiht wurde. Im Jahr 2020 erhielt er den Klaus-Hemmerle-Preis. Der ÖRK-Vorsitzende Bischof Heinrich Bedford-Strohm sagte: „Durch den Tod von Erzbischof Anastasios haben viele von uns einen guten Freund verloren. Als Kollege im Bischofsamt habe ich sein unermüdliches Engagement als Brückenbauer … immer sehr bewundert.“
www.oikoumene.org


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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, März/April 2025.
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