WORT DES LEBENS . PLUS
Keine Zaubertricks
„Gebt ihr ihnen zu essen!“
Jesus steht am Höhepunkt seines Wirkens. Überall wo er hinkommt, wird er von vielen Menschen erwartet. Sie wollen ihn sehen und seine Worte hören. Kranke kommen und möchten geheilt werden. Nach bewegten Wochen waren die Jünger froh, dass sie endlich mit Jesus allein waren. Sie wollten Jesus für sich haben.
Obwohl Jesus sich abseits der Stadt Betsaida mit den Jüngern aufhält, erfahren viele Menschen davon und versammeln sich um Jesus. Und Jesus widmet sich diesen Menschen und predigt zu ihnen. Niemand denkt daran, nach Hause zu gehen.
Die Jünger wissen, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem die Menschen etwas zu essen brauchen. Sie sehen sich aber nicht in der Lage, für so viele Menschen Essen zu besorgen. Deshalb bitten sie Jesus, er möge die Menschen doch wegschicken.
Jesus nimmt diese Sorge nicht auf sich. Er sagt den Jüngern: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Und die Jünger machen sich diesen Wunsch zu Eigen. Sie geben Jesus ihre fünf Brote und zwei Fische. Das ist natürlich viel zu wenig für so viele Menschen. Doch genau um dieses Wenige von uns bittet Jesus.
Ohne die Unterstützung von Menschen könnte leicht der Eindruck entstehen, dass Jesus ein Zauberer ist und mit irgendwelchen Tricks arbeitet. So aber funktionieren die Wunder Jesu nicht! Das Wunder Jesu besteht darin, dass er Menschen verwandelt. Dazu genügt es, dass wir uns ihm zur Verfügung stellen mit dem, was wir haben. Hier sind es fünf Brote und zwei Fische, die seine Jünger ihm bringen.
Man kann spekulieren, wie es möglich war, dass dieses Wenige für so viele reichte. Vielleicht hat diese kleine Geste der Jünger genügt, dass auch die vielen anderen Menschen bereit waren, das wenige Essen in die Mitte zu legen, das sie dabeihatten. Das Wunder Jesu würde dann darin bestehen, dass Menschen angefangen haben, miteinander zu teilen.
Wie sehr würde es die Welt verändern, wenn Menschen teilen, was sie nicht allein brauchen. Es ist großartig, dass Gott von uns nichts verlangt, was über unsere Kräfte geht. Mit unseren kleinen Möglichkeiten bewirkt Gott Großes. Vermutlich ist es das Schwerste für uns, das zu glauben und darauf zu vertrauen; dass wir uns nicht zu unbedeutend vorkommen, ihm unsere Kleinigkeiten zur Verfügung zu stellen. Denn Jesus meint auch uns, wenn er sagt: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Auch wir werden Wunder erleben.
Regina Ingelmann
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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, Mai/Juni 2025.
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