10. Mai 2009

Tiefsinnig – Aufmerksamkeit – Allgemeinplätze

Von nst_xy

NEUE STADT 03/2009, Seite 2, Editorial, „Wir sind (wieder) Kirche”

Tiefsinnig
Dankeschön für das sehr schöne, sehr tiefsinnige Editorial. Ich möchte es Wort für Wort unterstreichen und bin froh, dass die NEUE STADT die berechtigte, sachliche Kritik nicht einfach der Tagespresse überlässt, sondern – legitimiert durch ihre „leidenschaftliche Liebe” zur Kirche – die vorhandenen Fehler auch ehrlich und offen anspricht.
Charlotte Schaedler, Feldmeilen/Zürich

NEUE STADT 3/2009, Seite 22, Zur Diskussion, „Die Quittung”
Aufmerksamkeit
Beruflich werde ich oft gefragt, was ich über die Finanzkrise denke. Deshalb hat der Beitrag „Zur Diskussion” sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Er enthält Punkte, die mit meiner Erfahrung und Meinung übereinstimmen. Auf das Buch bin ich gespannt. Marlene Fechter, Fürstenfeldbruck

Allgemeinplätze
Ihr gut gemeinter Artikel „Die Quittung” reizt mich, ein paar Worte darüber zu verlieren. Was dort geschrieben steht, ist für mich keine „scharfe Analyse der Ursachen der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise”, sondern lebt von undifferenzierten, nicht belegten Behauptungen.
Bereits der erste Satz: „Die Finanz- und Wirtschaftskrise präsentiert die Quittung für Fehlverhalten in vielen Lebensbereichen” ist so eine undifferenzierte Behauptung. Wer und was ist damit konkret gemeint?
Und dann der leichtfertige Allgemeinplatz: „Wo bleibt die Moral?” Er wirkt, als sprächen Sie den deutschen Unternehmen in Bausch und Bogen die Moral ab! Die tragende Säule der deutschen Wirtschaft mit über 80 Prozent aller Unternehmen ist unser Mittelstand. Die überwiegende Mehrheit dieser Unternehmer führt mit Verantwortung, Sozialkompetenz und Nachhaltigkeit – auch und gerade in Zeiten wie diesen.
„In der Krise brauchen wir einen starken Staat”, fordern Sie. Wir brauchten allerdings eine konsequentere Politik! Gerade die Politik war es doch, die vor einigen Jahren wichtige Finanzgesetze unverantwortlich gelockert hat – in der Meinung, der Markt würde alles zum Besten regeln.
Besonders hat mich folgender Rundumschlag gestört: „Auch die Staatsanwälte sollten intensiver hinschauen.” Unrecht muss und soll konsequent und hart verfolgt werden – ohne Frage. Aber welche Vorstellungen von Unternehmertum sprechen aus einem solchen Satz!
Die große Chance der Krise besteht in der Erkenntnis: Keiner kann dauerhaft Vorteil nur für sich selbst schaffen. Deshalb heißt Eigennutz im 21. Jahrhundert ab sofort: sich umeinander kümmern. So zeigt diese Krise auf dramatische Weise: Allein das Leben christlicher Werte sichert uns global eine gute Zukunft für alle. Und noch eines: Verantwortung zu tragen, ohne für die Konsequenzen seines Tuns auch persönlich voll verantwortlich zu sein, führt in die Irre. Die Zeche dafür bezahlen wir jetzt alle.
Franjo Rademacher, Kaarst

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Mai 2009)
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