Annäherung
Eine Kirchengemeinschaft von Lutheranern und Baptisten scheint möglich.
Lutheraner und Baptisten könnten sich bald gegenseitig als Kirchen anerkennen. Laut einem jüngst erarbeiteten Papier beider Seiten gibt es größere theologische Übereinstimmungen als bisher für möglich gehalten, wie die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) Ende April in München mitteilte. Landesbischof Johannes Friedrich sagte, vielleicht habe die mit der Erstellung des Dokumentes beauftragte Arbeitsgruppe „ein Stück Kirchengeschichte” geschrieben.
Mit der gegenseitigen Anerkennung wäre eine Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft verbunden, wie sie viele reformatorische Kirchen in der Leuenberger Konkordie von 1973 beschlossen hatten.
Ein Durchbruch gelang der Arbeitsgruppe nach den Angaben in der Frage der Taufe. Die Baptisten lehnen die Kindertaufe ab. In dem Papier heißt es, beide Verständnisse könnten als „unterschiedliche, jedoch legitime Auslegungen des einen Evangeliums” anerkannt werden.
Die ELKB hatte die Gespräche mit den Baptisten seit dem Jahr 2003 im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) geführt. Dialogpartner war der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG), der rund 84 000 Gläubige vertritt.
kna
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juni 2009)
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