Für eine friedliche Zukunft
Israel gibt grünes Licht für christlich-arabische Hochschule.
Die erste arabische Universität in christlicher Trägerschaft in Israel kann im Oktober offiziell ihren Studienbetrieb aufnehmen. Dort können israelische Christen, Juden und Muslime gemeinsam studieren. Nach achtjährigen Verhandlungen habe die israelische Regierung nun grünes Licht dafür gegeben, sagte der melkitische Erzbischof von Galiläa, Elias Chacour, Ende April in einem Gespräch mit Radio Vatikan.
Bildung, so der Erzbischof, sei das wirksamste Mittel, um die Mentalität zu ändern. In israelischen Schulen und Universitäten sei es eine hochsensible Frage, welches Bild der jungen Generation von der jeweils anderen Gruppierung gegeben werde. Dieses Bild bestimme das Verhalten der Erwachsenen von morgen.
Die neue Hochschule geht zurück auf verschiedene Bildungsinitiativen des Erzbischofs von Galiläa, der in einer gemeinsamen Ausbildung von Christen, Juden und Muslime die besten Voraussetzungen für eine friedliche Zukunft im Nahen Osten sieht: „Je christlicher unsere Schulen sind, umso offener sind sie für Juden und Muslime. Wir müssen das Gefühl haben, dass wir nicht mehr leben können ohne unsere muslimischen und jüdischen Brüder.” Auch Palästina gehöre nicht den Juden oder den Muslimen allein – schon gar nicht den Christen. In der Gesinnung des „Nicht-Besitzes” sieht der Erzbischof den einzigen Weg zu einer friedlichen Zukunft im Nahen Osten.
1982 hatte Chacour im galiläischen Ibillin bei Nazareth ein Bildungszentrum und weiterführende Schulen gegründet, die „Mar Elias Educational Institutions”. Daraus war im Oktober 2003 die Mar-Elias-Hochschule hervorgegangen, die bisher ein Zweig der „University of Indianapolis” war.
gba
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juni 2009)
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