10. Juni 2009

Für eine friedliche Zukunft

Von nst_xy

Israel gibt grünes Licht für christlich-arabische Hochschule.

Die erste arabische Universität in christlicher Trägerschaft in Israel kann im Oktober offiziell ihren Studienbetrieb aufnehmen. Dort können israelische Christen, Juden und Muslime gemeinsam studieren. Nach achtjährigen Ver­handlungen habe die israelische Regierung nun grünes Licht dafür gegeben, sagte der melkitische Erz­bischof von Galiläa, Elias Chacour, Ende April in einem Gespräch mit Radio Vatikan.
Bildung, so der Erzbischof, sei das wirksamste Mittel, um die Mentalität zu ändern. In israeli­schen Schulen und Universitäten sei es eine hochsensible Frage, welches Bild der jungen Genera­tion von der jeweils anderen Grup­pierung gegeben werde. Dieses Bild bestimme das Verhalten der Erwachsenen von morgen.
Die neue Hochschule geht zu­rück auf verschiedene Bildungs­initiativen des Erzbischofs von Galiläa, der in einer gemeinsamen Ausbildung von Christen, Juden und Muslime die besten Voraus­setzungen für eine friedliche Zu­kunft im Nahen Osten sieht: „Je christlicher unsere Schulen sind, umso offener sind sie für Juden und Muslime. Wir müssen das Ge­fühl haben, dass wir nicht mehr leben können ohne unsere mus­limischen und jüdischen Brüder.” Auch Palästina gehöre nicht den Juden oder den Muslimen allein – schon gar nicht den Christen. In der Gesinnung des „Nicht-Be­sitzes” sieht der Erzbischof den einzigen Weg zu einer friedlichen Zukunft im Nahen Osten.
1982 hatte Chacour im galiläischen Ibillin bei Nazareth ein Bildungszentrum und weiterfüh­rende Schulen gegründet, die „Mar Elias Educational Institutions”. Daraus war im Oktober 2003 die Mar-Elias-Hochschule hervorge­gangen, die bisher ein Zweig der „University of Indianapolis” war.
gba
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juni 2009)
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