Universitäre Weiterbildung für Imame ab Herbst in Osnabrück
Startklar
Als erste deutsche Hochschule startet die Universität Osnabrück ab Herbst eine Weiterbildung für Imame. Leiter und Seelsorger von Moscheegemeinden können dabei zwei Semester lang Kurse in Deutsch, Landeskunde und Religionspädagogik absolvieren. Das Angebot solle „ein erster Schritt auf dem Weg zu einer universitären Ausbildung von Imamen sein“, sagte der Islamwissenschaftler und Religionspädagoge Bülent Ucar, der den Studiengang leitet. An einer Informationsveranstaltung Anfang Juni nahmen rund 80 Interessierte teil.
Seit Jahren gibt es Überlegungen zur akademischen Ausbildung von Imamen und muslimischen Religionslehrern in Deutschland. Ende Januar hatte sich der Wissenschaftsrat in einer Stellungnahme für die Einrichtung islamischer Studien an mehreren deutschen Universitäten ausgesprochen. Wegen der unklaren rechtlichen Verfasstheit der Muslime in Deutschland ist die Ausgestaltung der Studiengänge noch offen.
Für die Zulassung in Osnabrück sind deutsche Sprachkenntnisse und der Abschluss eines universitären Theologiestudiums oder eines ähnlichen Studiums Voraussetzung. Theologische Inhalte sollten auf Deutsch wiedergegeben werden können, erläutert Ucar. Außerdem finde auch ein Auswahlgespräch für die zur Verfügung stehenden 30 Plätze statt. Dabei gehe es vor allem darum festzustellen, wie sehr der mögliche Teilnehmer den Integrationsgedanken unterstützt. KNA/gba
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juli/August 2010)
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