9 Fragen an Annika Jülich
Worüber ich lachen kann?
Loriot. Egal, wie oft ich „Weihnachten bei Hoppenstedts“ schon angeschaut habe…
Was mich ärgert?
Die
Arroganz vieler älterer Menschen, wenn Kinder und Jugendliche sich beteiligen
wollen.
Mein wichtigstes Erlebnis?
Bei der 72-Stunden-Aktion (s. unten) im Mai habe ich
Pfadfinderinnen und Pfadfinder besucht, die eine Essensausgabe renovierten: in
einem sozialen Brennpunkt voller Armut, Müll und Ratten. Um ein Uhr nachts
lagen sich alle in den Armen und sangen ein bewegendes Kölsches Lied über
Toleranz. Da wurde mir neu bewusst: „Ich mache genau das Richtige!”
Meine Schwäche(n)?
Ich
bin sehr melancholisch und romantisiere gerne Erlebnisse in der Vergangenheit.
Dadurch verpasse ich öfter mal, den Moment zu genießen.
Meine Stärke(n)?
Ich
kann gut mit Kritik umgehen und daraus schnell Tatendrang entwickeln, um es in
Zukunft besser zu machen.
Mein Lieblingsort?
Ich
liebe schöne Plätze. In Köln besonders den Rathenauplatz. Da sitze ich am
liebsten mit Freundinnen und Freunden bei einem Kioskbier.
Meine Kraftquelle?
Es
ist toll zu wissen, dass ich mich immer bei meiner Familie verkriechen kann,
wenn mir mal alles über den Kopf wächst.
Was mir Sorgen macht?
Der Klimawandel. Dass Menschen über unsere Zukunft entscheiden, die sie gar nicht mehr erleben, macht mir Angst.
Was ich in Kirche und Gesellschaft bewegen möchte?
Junge Menschen sollten politisch mehr
beteiligt werden, zum Beispiel über eine Absenkung des Wahlalters. In der Kirche
möchte ich vor allem, dass durch demokratischere Strukturen wie in den kirchlichen
(Jugend-)Verbänden wirklicher Einfluss der Laiinnen und Laien möglich wird und Frauen
zu Weiheämtern zugelassen werden. Die Macht darf nicht nur bei einzelnen
Männern liegen.
Annika Jülich
ist 27, kommt aus Rheinbach bei Bonn und wohnt in Köln. Sie hat in Düsseldorf und Köln Sozial- und Politikwissenschaften studiert und war bei der Jugend der Fokolar-Bewegung engagiert. Seit 2018 ist sie hauptamtliche Diözesanvorsitzende beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Köln.
Bei den bistums- oder bundesweiten 72-Stunden-Aktionen des BDKJ setzen Kinder und Jugendliche innerhalb von drei Tagen soziale oder ökologische Projekte um.
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juli/August 2019)
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