15. März 2009

Wenn Christen Juden bleiben

Von nst_xy

Was sind eigentlich messianische Juden?
Das Christentum – also auch die Kirche und die Kirchen -haben ihren Ursprung im Judentum. Die Mutter Jesu war Jüdin. Jesus ist Jude. Von Beginn seiner Verkündigung an zeigte sich jedoch Jesu universale Sendung. Das Heil kommt zwar von den Juden, ist aber für alle. So gibt es unterschiedliche Zugänge zur Person Jesu: von jüdischer und von nicht-jüdischer Herkunft her.
Die heutigen Christen sind zum größten Teil „Heidenchristen”. Der Anteil der „Judenchristen” -also derer, die als Christen Juden bleiben – ist sehr klein. Man spricht von bis zu 100 000 „messianischen Juden” in den USA, circa 5000 in England, etwa ein Prozent aller Juden im übrigen Europa und circa 4000 in Israel.
Messianische Juden sehen sich als Christen, die an ausgewählten Teilen des jüdisch-alttestamentlichen Kultus festhalten. Sie lassen sich taufen wegen ihres Glaubens, dass Jesus der Messias ist. Sie lassen sich beschneiden, weil sie auf immer zum Volk Abrahams gehören. Sie verwenden die hebräischen statt der griechischen oder lateinischen Namen. Einige sehen die Thora, das jüdische Gesetz, als bindend an, andere nicht. Die Bezeichnung „Judenchristen” lehnen die messianischen Juden mehrheitlich als vereinnahmend ab.
Ihre Zusammenkünfte finden am Sabbat vor allem in eigenen Gemeinden oder Synagogen, zum Teil aber auch im Zusammenschluss mit presbyterianischen, anglikanischen oder lutherischen Gemeinden oder charismatischen Christen statt. Glaubenssymbol in den Gottesdiensträumen ist in der Regel der siebenarmige Leuchter (Menora). Das Kreuz ist für messianische Juden als äußeres (nicht als theologisches) Symbol untrennbar mit den Judenverfolgungen verbunden.
Matthäus Appesbacher

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, März 2009)
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