4. Oktober 2021

9 Fragen an Radu Constantin Miron

Von nst5

Erzpriester Radu Constantin Miron

(65) ist griechisch-orthodoxer Gemeindepfarrer in Köln. Daneben ist er unter anderem als Religionslehrer und Ökumenebeauftragter der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) tätig. Seit 2019 ist er als erster orthodoxer Christ Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).

Worüber können Sie herzlich lachen?
Über absurde Situationen, die entstehen, wenn zwei Menschen aneinander vorbeireden. Das passiert übrigens auch in der Ökumene gar nicht so selten.

Was ärgert Sie?
Verschwörungstheorien aller Art. Wenn der Verstand ausgeschaltet wird, um eigene Vorurteile und/oder Projektionen zu kultivieren.

Ihr Lebensmotto?
Das Leben ist wie ein Zebra, weder ganz schwarz noch ganz weiß. Es gehört beides dazu, Positives und Negatives. Auf die Mischung kommt es an.

Ihre Schwäche(n)?
Es passiert wahrscheinlich zu oft, dass ich – obwohl ich mir einbilde, ein kritischer Geist zu sein – allzu leicht bereit bin, anderen Menschen zu vertrauen.

Ihre Stärke(n)?
Ich bin immer wieder bereit, anderen Menschen zu vertrauen.

Ihr Lieblingsort?
Einer ist ganz sicher die neuerbaute orthodoxe Johanniskirche in Brühl (Rheinland).

Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus der Bewunderung für die engagierten Gemeindemitglieder, denen es gelungen ist, aus einem heruntergekommenen Supermarkt diese wunderschöne orthodoxe Kirche zu machen, die mit ihrer Ausmalung und Ausstattung schnell zu einer Sehenswürdigkeit der Stadt geworden ist.

Was macht Ihnen Sorgen?
Wahrscheinlich sollte ich mir Sorgen darüber machen, dass ich mir zu wenig Sorgen mache…

Was aus Ihrer Kirche ist eine Bereicherung in der Ökumene?
Ich stelle immer wieder fest, wie wichtig es ist, eine „doxologische“ Grundhaltung zu suchen (und zu finden!), d.h. das Leben, die Welt, die Mitmenschen und die Schöpfung als Anlass zum Lobpreis Gottes und zur Dankbarkeit zu nehmen. Vielleicht ist diese Einstellung ja die besondere Gabe der Orthodoxie in der Ökumene. So ist übrigens auch der „Ökumenische Tag der Schöpfung“ zustandegekommen.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September/Oktober 2021)
Ihre Meinung ist uns wichtig, schreiben Sie uns! Anschrift und E-Mail finden Sie unter Kontakt.
(c) Alle Rechte bei Verlag Neue Stadt, München