Mit Liebe und Courage
Religiöser „Nobelpreis” 2009 geht an aidskranken anglikanischen Priester
Der 26. interreligiöse Niwano-Friedenspreis geht an Gideon Baguma Byamugisha, einen anglikanischen Priester aus Uganda. Er erhält den mit 20 Millionen Yen (160 000 Euro oder 240 000 Schweizer Franken) dotierten Preis in Anerkennung seiner Bemühungen, die Würde und Menschenrechte von Menschen mit HIV/AIDS zu wahren.
In der Begründung der siebenköpfigen Jury aus Buddhisten, Christen und Muslimen heißt es, Reverend Byamugisha habe „persönliches Leid in eine religiöse Botschaft voll Hoffnung und Mut
verwandelt und konstruktiv gehandelt”. Damit habe er „vielen, die der HIV-Pandemie zum Opfer gefallen sind, Inspiration und Hilfe” verschafft. Die Jury unterstreicht außerdem seine „persönliche und anhaltende Courage, seine Liebe zu Afrika und seine Bereitschaft, die schwierigen Probleme, die mit HIV/AIDS verbunden sind, anzugehen.” Reverend Byamugisha wurde 1959 geboren und erfuhr 1991, dass er HIV-positiv ist. Er war der erste afrikanische Geistliche, der öffentlich erklärte, dass er selbst mit dem HIV-Virus infiziert sei. Byamugisha ist Kanoniker zweier Kathedralen, einer in Uganda und einer in Sambia. Wie er mit seiner Diagnose umgehe, so das Friedenspreis-Komitee, habe religiöse und kulturelle Gemeinden in seinem eigenen Land, überall auf dem afrikanischen Kontinent und in aller Welt geprägt.
Der Niwano-Friedenspreis wird seit 1983 jährlich an Einzelpersonen und Organisationen verliehen, die Bedeutendes zur interreligiösen Verständigung und Zusammenarbeit beigetragen haben und damit dem Weltfrieden dienen. Er wird von der Niwano-Friedensstiftung verliehen, die auf Nikkyo Niwano, den Gründer der buddhistischen Laienbewegung Rissho-Kosei-Kai zurückgeht.
gba
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, April 2009)
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