Gemeinsames Ziel: Die sichtbare Einheit

ÖRK-Generalsekretär im Vatikan

Ein Paar Wollhandschuhe hatte Olav Fykse Tveit (50) dem Papst mitgebracht, damit er für die kalte Jahreszeit gewappnet ist. Anfang Dezember traf der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zum ersten Mal mit Benedikt XVI. zusammen. Als Norweger ist Tveit Kälte gewohnt: Man müsse sich nur richtig anziehen, um den Winter genießen zu können.

Wenn vom Winter der Ökumene die Rede ist, hält er dagegen, dass der Winter auch schön sein kann: „Es ist eine Zeit zum Nachdenken und Überlegen”, sagte Tveit der Katholischen Nachrichten-Agentur nach der Begegnung mit Benedikt XVI. „Und schließlich folgen ihm Frühling und Sommer.” Schon sieht ehrlich und konstruktiv.” Noch ausbaufähig sei jedoch „die schon bestehende Kooperation etwa auf der Ebene von gemeinsamen Kommissionen.” Papst wie auch ÖRK-Generalsekretär betonten die der lutherische Pfarrer ermutigende Entwicklungen: „Unter evangeli- kalen Christen und in den Pfingst- kirchen hat sich das Interesse für Ökumene verstärkt.”

Die Zusammenarbeit zwischen katholischer Kirche und ÖRK bezeichnete Tveit als „sehr gut, offen, ehrlich und konstruktiv.“ Noch ausbaufähig sei jedoch „die schon bestehende Kooperation etwa auf der Ebene von gemeinsamen Kommissionen.“ Papst wie auch ÖRK-Generalsekretär betonten die Notwendigkeit, sich gemeinsam für „die sichtbare Einheit” der Kirche einzusetzen.

Bei seiner Romreise besuchte Tveit auch die Gemeinschaft Sant’Egidio sowie das Zentrum der Fokolar-Bewegung in Rocca di Papa. Maria Voce, Präsidentin der Bewegung, unterstrich die seit 1967 bestehende Freundschaft zwischen Fokolaren und ÖRK: „Im Bemühen um Einheit und weitweite Geschwisterlichkeit stehen wir an Ihrer Seite.” Tveit stellte den Wert zwischenmenschlicher Beziehungen und „die starke Verbindung zwischen persönlichem und weltweitem Einsatz” in der Fokolar-Be- wegung heraus.

Dem ÖRK gehören 349 Kirchen, Denominationen und kirchliche Gemeinschaften an; er vertritt rund 560 Millionen Christen. beh

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Januar/Februar 2011)
Ihre Meinung ist uns wichtig, schreiben Sie uns! Anschrift und Email finden Sie unter Kontakt.
© Alle Rechte bei Verlag Neue Stadt, München