5. April 2024

Gar nicht so schwer

Von nst5

Waren Sie schon einmal als Zeuge vor Gericht?

Ich noch nicht. Wahrscheinlich wäre mir ein wenig mulmig zumute, wenn ich eine Einladung bekäme. Mir kämen Fragen, Befürchtungen; sicher wäre ich aufgeregt: Was muss ich tun, wie soll ich mich verhalten, was kann ich beitragen? Kann ich etwas falsch machen?
Im Zuge der Arbeit an dieser Nummer habe ich nachgeschaut, welche Aufgaben eine Zeugin hat und was einen guten Zeugen denn ausmacht. Einiges davon hat mich mit Blick auf unser Thema „Gott bezeugen“ aufhorchen lassen. So heißt es bei Wikipedia: „Ein Zeuge ist eine natürliche Person, die zu einem aufzuklärenden Sachverhalt eigene Wahrnehmungen bekunden kann.“
Interessant fand ich auch, wie viele Hinweise es bei Staatsanwaltschaften und Gerichten für das Verhalten von Zeugen gibt, die als „besonders wichtiges Beweismittel“ bezeichnet werden. Ihre Aufgabe wird so beschrieben: „Als Person, die dabei war, sagt der Zeuge über das aus, was er gesehen und miterlebt hat. Seine Aussage kann deshalb nicht durch andere Aussagen ersetzt werden. Die Aufgabe eines Zeugen ist im Grunde ganz einfach: Er berichtet, was er über den Vorfall, um den es geht, weiß und beantwortet anschließend ergänzende Fragen. Er darf nichts verschweigen, aber auch nichts hinzufügen.“

Titelfoto: © photobank kiev (iStock)

Diese Beschreibung ist nicht ohne weiteres auf das Thema dieser Nummer übertragbar. Aber vielleicht wird auch Sie die eine oder andere Aussage aus den Artikeln, die Sie auf den folgenden Seiten lesen, an diese Sätze zum Zeuge-Sein erinnern und zum Nachdenken anregen: Wenn es nun um Gott geht? Um mein Leben mit ihm und darum, welchen Einfluss er in meinem Leben hat, was kann ich da bezeugen? Kann ich Rede und Antwort stehen, wenn ich befragt werde? Zwar stehe ich dabei nicht vor Gericht, aber manchmal bin ich vermutlich genauso aufgeregt und unsicher, wie ich mich verhalten soll.
Zeugin oder Zeuge sein ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Und die Zeugenaussage ein wichtiges Beweismittel. Von großer Bedeutung sind dabei die Glaubhaftigkeit der Aussage und die Glaubwürdigkeit der Person, die ein Zeugnis ablegt. Da tut es gut zu wissen, dass Gott sich selbst bezeugt, wie es unser Gesprächspartner Christian Hennecke formuliert.
Später fügt er hinzu: „Das Erste, was andere Menschen berührt, ist das, was wir ausstrahlen.“ Und das gilt nicht nur für uns als Einzelne, sondern auch für die Gemeinschaften, Pfarreien, Nachbarschaften und Gruppen, in denen wir im Namen Jesu zusammenkommen. Denn Gott wird vor allem in und durch Gemeinschaft erfahrbar.
Wer weiß, was Sie beim Lesen anspricht? Vielleicht kommen Sie ja auch zu dem Schluss, dass es doch gar nicht so schwer ist, Zeuge oder Zeugin zu sein.

Ihre Gabi Ballweg

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Der Artikel oben ist erschienen in der NEUEN STADT, März/April 2024.
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