12. Mai 2011

Religionen im Europarat

Von nst_xy

Debatte über interreligiösen Dialog in Straßburg

Toleranz hieß der am häufigsten verwendete Begriff, als sich der Europarat Mitte April mit der „religiösen Dimension des interreligiösen Dialogs” befasste. Dazu hatte er erstmals auch Repräsentanten der christlichen Kirchen, des Judentums und des Islam eingeladen. Aktuell waren in diesem Zusammenhang das Burka-Verbot in Frankreich, soziale Spannungen innerhalb der multikulturellen Gesellschaften und der zunehmende Flüchtlingsstrom aus Nordafrika. Als Beispiel für religiöse Toleranz schilderte der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prälat Bernhard Felmberg, die „Interkulturelle Woche”. Jedes Jahr wird sie von den evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchen in Deutschland zusammen mit Gewerkschaften, Städten und Vertretern von Einwanderern organisiert.

„Wir brauchen den Dialog für eine friedvolle Zukunft”, unterstrich auch der Vorsitzende des Amts für Religiöse Angelegenheiten der Türkei, Professor Mehmet Görmez, der als muslimischer Vertreter eingeladen war. Der russische Oberrabbiner Berel Lazar warnte vor einer Nivellierung der religiösen Unterschiede. Die verschiedenen Religionen auf dem europäischen Kontinent müssten aber Wege finden, einander zu verstehen. Der orthodoxe Patriarch Daniel von Rumänien verwies auf das Engagement der Kirchen für die Umwelt und im sozialen Bereich. Die katholische Kirche wurde durch Kardinal Jean-Louis Tauran, Präsident des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, vertreten. gba

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Mai 2011)
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