24. September 2011

Leben mit dem Wort – September 2011

Von nst_xy

Kernsätze

  • Das größte Hindernis für eine echte Beziehung mit Gott ist, wenn Aktivitäten im Vordergrund stehen, wo er doch unser Herz möchte.
  • Dem älteren Sohn ist die Erfüllung seiner Pflicht wichtig. Er liebt den Vater nicht wie ein Sohn; er gehorcht ihm eher wie einem Vorgesetzten.
  • Auch von uns ist ein Bewusstseinswandel gefragt: jene als Schwestern und Brüder zu akzeptieren, die wir vielleicht verachten und denen wir uns überlegen fühlen.

Im Zusammenhang

Mit der Frage, worin die „Sünde” des verlorenen Sohns besteht, befasst sich Heinrich Wolfruhm von der Integrierten Gemeinde: „Die Sünde des jüngeren Sohnes ist nicht einfach die, dass er ein Lotterleben führt, dass er das Gesetz seiner Väter verlässt und übertritt, sondern dass er sich absondert, dass er nicht mitgeht, sondern fortgeht …
Sünde, das ist nicht bloß etwas Unmoralisches oder Kriminelles, sondern das, was mich von der Sache Gottes absondert, von ihr trennt, so dass ich sie nicht mehr trage und sie mich nicht mehr tragen kann. Sündig sind meine nur um mich und mein privates Glück kreisenden Gedanken. Sünde ist, was die Kirche verkommen lässt zu einer Institution für religiösen Service. In diesem Sinn können Angehörige des Gottesvolkes die furchtbarsten Sünder sein … Jesus sieht: Die sogenannten Gerechten erwarten nichts Neues mehr, sie glauben schon zu wissen, wie alles ist und geht und dass es nur an den Sündern liegt, dass Gottes Reich noch nicht gekommen ist. Dass aber jeder von uns immer wieder wegläuft, immer wieder selbst sein Leben bestimmen will, sich nicht einfügen will in das große und weite Haus des Vaters, daran erinnert (auch dieser Text).”
aus: Lohfink, Pesch, Weimer, Die Feier des Sonntags, Lesejahr C, Verlag Urfeld, 2003, S. 177ff

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September 2011)
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