14. Januar 2013

Leben mit dem Wort November 2012

Von nst1

Kernsätze

– Jesu „Erscheinen“ wird sich nicht auf spektakuläre Weise vollziehen, sondern durch eine schlichte und doch außergewöhnliche „Ankunft“ der Dreieinigkeit im Herzen des Gläubigen.

– Der Tempel, den Gott bewohnt, ist nicht in erster Linie ein Gebäude aus Stein, sondern das Herz des Menschen, das so zu einer lebendigen Wohnung des dreieinigen Gottes wird.

– Die Dreieinigkeit nimmt Wohnung in uns, wenn wir mit ganzem Herzen, mit Entschiedenheit und Ausdauer die gegenseitige Liebe unter uns verwirklichen.

Hintergrund

Der Gedankengang, in den dieses „Wort des Lebens” eingebettet ist, ist ein Beispiel für die im Johannes-Evangelium häufig anzutreffende „präsentische Eschatologie“ (Eschatologie ist die „Lehre von den letzten Dingen“ wie Tod, Auferstehung von den Toten, das Ende der Welt und die Vollendung des Reiches Gottes). Während die so genannte „apokalyptische Eschatologie“ all diese Ereignisse in der Zukunft erwartet, sieht die „präsentische Eschatologie“ das zu erwartende Heil bereits in der Gegenwart verwirklicht durch das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu.
In der Begegnung mit dem Auferstandenen – so legt es der Evangelist nahe – ereignet sich bereits das Wiederkommen Jesu, aber nur für diejenigen, die in Glauben und Liebe fest mit ihm verbunden bleiben.
Quelle: Stuttgarter Neues Testament

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November 2012)
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