11. November 2014

Die Magie der Fantasiewelten

Von nst1

Reiz und Gefahren der Sammelkartenspiele

Das Spiel „Magic: The Gathering“ gibt es seit 1993. Es ist das älteste der Gattung Sammelkartenspiele, für die auch die Bezeichnung Trading Card Games (TCG) geläufig ist. Für sie sind zwei Spielelemente typisch: Zum einen sollen die Spieler die benötigten Spielkarten sammeln und dann mit diesen Karten individuelle Auswahlen (Decks) zusammenstellen, mit denen sie zum anderen dann spannende Duelle ausfechten.

Nach dem Kauf eines Anfängerpakets mit einer ersten sehr einfachen Kartensammlung müssen Erweiterungspakete in diese Sammlung integriert werden. Neben dem Kauf von Karten kann man mit anderen Spielern auch Karten tauschen. Ziel ist dabei,  mit zum Teil viel Glück sehr seltene und entsprechend spielstarke Karten zu erhalten. Mit ausreichend Geld- und Zeiteinsatz können Sammlungen mit Zehntausenden Karten entstehen, mit denen die Spieler für viele verschiedene Anforderungen unterschiedliche Decks zusammenstellen.

Im Duell werden mit den Karten je nach zugrunde liegender Geschichte Kämpfer, Zauberer, Kreaturen, Fahrzeuge und Raumschiffe in den Kampf geschickt. Andere Karten können aus schwachen Kämpfern wahre Helden formen oder ein riesiges Raumschiff in ein altersschwaches Vehikel verwandeln.

Oft stehen Zeichentrickfilme aus Asien oder erfolgreiche Filme und Serien Pate für die Geschichten, in denen die Sammelkartenspiele angesiedelt sind. Mit diesen bereits erprobten Szenarien als Basis haben sich weltweite Spielergemeinschaften gebildet, die auch in vielen Gebieten des deutschsprachigen Raumes regelmäßig offene Treffen für Spiel und Austausch anbieten. Dazu gehören von den Herstellern ausgerichtete oder gesponserte Turniere, die von kleinen lokalen Veranstaltungen bis zu Weltmeisterschaften mit Liveübertragung im Internet reichen können. Den (filmischen) Helden nacheifern, neue Karten sammeln, sie tauschen, einer spezialisierten Gruppe mit Gemeinschaftssinn angehören und Erfolge sammeln sind gute Gründe, in die Welten dieser Spiele einzutauchen. Stärker als bei klassischen Spielen besteht hier allerdings auch die Gefahr der Abhängigkeit und der Sucht. Solange nur die jeweilige Basisversion gekauft und genutzt wird, ist auch ein Sammelkartenspiel als Familienspiel für zwei Spieler geeignet. Doch ständig Karten nachkaufen, sich tief in die jeweilige Spielmechanik einarbeiten und vielleicht sogar Teil der örtlichen Spielergemeinschaft werden, wird die meisten Familien sowohl zeitlich als auch finanziell überfordern. Einzelspieler oder Freundeskreise auf der Suche nach einem festen gemeinsamen Spiel werden daran eher eine lange Freude entwickeln können.
E. D. H.

Einige Sammelkartenspiele
Magic: The Gathering – seit 1993, Fantasy, magic.wizards.com/de
Duel Masters – seit 2002, einfache Version von Magic
Yu-Gi-Oh! – seit 1999, Fernsehserie, www.yugioh-card.com/de
Pokémon – seit 1996, Videogame, Fernsehserie, www.pokemon.com/de/pokemon-sammelkartenspiel/
One-Piece – seit 1997, Fernsehserie, www.onepiece-rulez.de/?site=Games/card_game/card_game.php

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, November 2014)
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