20. September 2017

Ungespritzt

Von nst5

Beschrieben von Ulrike Comes

Ich mag Zitronen! Nicht nur Getränke, auch viele Soßen bekommen mit einer Prise frisch geriebener Zitronenschale das gewisse Etwas. Am liebsten habe ich die Zitronen aus dem Garten meiner maltesischen Freundin. Sie sind selten makellos, aber dafür sonnengetränkt, voller Aroma – und garantiert ungespritzt.
Je älter ich werde, desto mehr habe ich das Bedürfnis, ungeschminkt, echt, eben „ungespritzt“ zu leben. Wenn mich meine Kollegen im Lehrerzimmer, im Klassenraum, zu Hause oder in der Kirche sehen – sehen sie wirklich immer dieselbe Person?
Es befreit, keine Rolle zu spielen. Es ist unkomplizierter, authentisch zu sein. Mit Macken und Rissen, aber ungespritzt und mit viel Aroma. Eben mit dem gewissen Etwas!

Foto: (c) Ulrike Comes

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September/Oktober 2017)
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