Vom anderen Ende der Welt
Songs und Bands aus Australien
Was hat die Hard-Rock-Band AC/DC mit der Sängerin Kylie Minogue gemeinsam? Sie kommen aus Australien. Von dort haben es erstaunlich viele Musiker zu weltweitem Erfolg gebracht.
Die Bee Gees sind zwar in Großbritannien geboren, starteten ihre internationale Karriere jedoch 1958 „Down Under“. Die Britin Olivia Newton-John kam mit fünf Jahren nach Australien. 1978 sang sie im Musical-Film „Grease“ an der Seite von John Travolta, Anfang der 80er folgten ihre Disco-Titel „Xanadu“ und „Physical“. Die beiden AC/DC-Gründer Angus und Malcolm Young sind in Schottland geboren: Jüngere Beispiele dafür, dass seit Ende des 18. Jahrhunderts Immigranten aus allen Ecken der Welt zur vielfältigen Musikkultur des Kontinents beigetragen haben.
Tief zurück in die Geschichte führt das Didgeridoo der Ureinwohner: Die Aborigines sollen das Blasinstrument mit dem exotischen Sound angeblich seit 40 000 Jahren kennen. Unter den Aborigines-Rockbands sei Yothu Yindi genannt, die es auch schon nach Europa geschafft hat. Für ihre abwechslungsreiche Musik setzt sie moderne wie traditionelle Instrumente ein.
Crowded House, Icehouse, INXS, Men at Work und Midnight Oil sind australische Rockbands, die in den 1980ern und 90ern populär waren. Savage Garden aus Brisbane war 1997 bis 2001 mit melodiösem Pop in den europäischen Charts vertreten. Einer der populärsten Songs von Men at Work war 1981 „Land Down Under“, von Midnight Oil der mitreißende Titel „Beds Are Burning“.
Pop-Diva Kylie Minogue zählt zu den erfolgreichsten Sängerinnen überhaupt. Wie Natalie Imbruglia schauspielerte sie zunächst in der australischen Dauerfernsehserie „Neighbours“. Auch die teils in den USA lebende Sängerin Lenka stammt aus dem fünften Kontinent.
Musikalisch aus der Reihe fällt das australische Vokal-Ensemble The Ten Tenors (TTT). Die zehn Tenöre finden seit 1995 mit Coversongs von Queen, Bee Gees und Beach Boys eine ansprechende Mischung aus Pop, Rock und klassischem Gesang.
Ein Blick in die aktuelle Musikszene: Die Bluesrock-Band Vdelli wurde 1997 in Perth gegründet; 2009 kam mit „Ain´t Bringing Me Down“ ihr erstes Album in Europa heraus. Die Band kombiniert Elemente aus Blues-, Indie- und Mainstream Rock. „Live & On Fire“, frisch veröffentlicht, ist ein Livealbum.
2010 entstand in Sydney die fünfköpfige Alternative-Pop-Band The Preatures. Ihre erste Single „Take A Card“ schaffte es 2012 im Heimatland schnell zum Top-Hit. Vom Song „Is This How You Feel“ schwärmte nicht nur die britische Zeitung „The Guardian“: Mit ihm gewann die Band in Australien einen 50 000 Dollar-Songschreiber-Wettbewerb. Auf der im Februar erschienen EP(Expanded Play)-CD mit dem gleichen Namen sind neben dem Titelsong vier weitere neue Stücke zu hören.
Cody Simpson ist erst 17, gilt aber schon als begnadeter Songwriter und Entertainer. Er begann mit sieben Jahren Gitarre zu lernen und schrieb bald seinen ersten Song. Der Rhythm and Blues- und Popmusiker schaffte es im Herbst 2011 mit seiner ersten EP „Coast To Coast“ in die Top 12 der US-Charts. Der Teenieschwarm liebt die Bühne und ist fast nonstop auf Tour. Letztes Jahr brachte der Überflieger die beiden Alben „Surfers Paradise“ und „The Acoustic Sessions“ heraus. Über sechs Millionen Twitter-Follower und 180 Millionen Youtube-Klicks sprechen für sich.
Clemens Behr
(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juni 2014)
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