16. Januar 2016

“Mutter der Ökumene”

Von nst1

Christine Gleixner hat sich für die Ökumene in Österreich stark gemacht.

Die frühere Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Oberin Christine Gleixner, ist am 29. November im 90. Lebensjahr gestorben. Durch ihren vielfältigen Einsatz für Verständigung und Versöhnung zwischen den Christen sei Christine Gleixner zur „Mutter der Ökumene“ in Österreich und darüber hinaus geworden, wie die Nachrichtenagentur Kathpress schrieb. Für ihr ökumenisches Engagement, das sie bereits 1955 begann, erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen.

Die 1926 geborene Gleixner trat 1949 in die Ordensgemeinschaft der „Frauen von Bethanien“ in Bloemendaal (Niederlande) ein, studierte Theologie und Pastoralkatechese. 1962 übernahm sie die Verantwortung für die Niederlassung ihres Ordens in Wien. In der Folge gestaltete sie viele Jahre die ORF-Radioreihe „Ökumenische Morgenfeier“ mit, leitete die Wiener Diözesankommission für Ökumenische Fragen und war Mitglied des ÖRKÖ. Von 2000 bis 2005 leitete sie den Rat. Als Höhepunkte dieser Zeit nannte Gleixner immer wieder die Erarbeitung des Sozialworts, die Akzente im christlich-jüdischen Gespräch und die kirchlichen Initiativen zur Aussöhnung mit Tschechien nach dem EU-Beitritt Prags im Mai 2004.

Der evangelisch-lutherische Bischof von Österreich, Michael Bünker, würdigte Gleixner in einer Stellungnahme: „Wenn wir viele Christine Gleixners hätten, wären wir in der Ökumene schon weiter.“ Und auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) ehrte die Verstorbene als Persönlichkeit, „die nicht nur im Bereich der christlichen Ökumene, sondern auch im interreligiösen Dialog eine wichtige Impulsgeberin war.“
gba

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Januar/Februar 2016)
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