18. Juli 2019

Wort des Lebens . Plus

Von nst5

Unser Reichtum

Die Bibelstellen von Juli und August erinnern uns, dass wir vieles mitbekommen haben, was unser Leben bereichert. Wir haben vieles empfangen, aber auch viel zu geben. Was ist uns besonders viel wert? Hier ein paar Fragen, mit denen wir dem nachspüren und über die wir mit anderen ins Gespräch kommen können.

  • Worin sehe ich meinen Schatz? Was ist mir so viel wert, dass ich dafür anderes hintanstelle?
  • Worauf habe ich mein Leben aufgebaut?
  • Woran hänge ich? Was davon macht mich unfrei? Wovon lasse ich mich beherrschen?
  • Welche Schätze habe ich von Gott „umsonst empfangen“?
  • Was gebe ich ihm zurück?
  • Was erhalte ich von meinen Eltern, Kindern, Verwandten, Freunden oder Fremden?
  • Ob materielle Güter, Geld, Talente, Zeit, Lebenserfahrung, Glaube, Freude oder geistliche Erfahrungen: Was kann ich anderen geben? Was kann ich teilen? Was kann ich von mir mitteilen?
  • Was fehlt mir? Was brauche ich? Wo bin ich bedürftig?

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs und in den Jahren danach litten viele Menschen Not, mit denen Chiara Lubich, die Gründerin der Fokolar-Bewegung, und ihre ersten Gefährtinnen in ihrer Stadt Trient zu tun hatten. Angeregt durch die Worte der Bibel begannen sie, ihr Hab und Gut mit denen zu teilen, die weniger hatten. Sie luden sie zum Essen ein und legten die schönste Tischdecke auf. „Ich erinnere mich an die Begegnung mit den Armen auf den Straßen der Stadt“, erzählte Chiara Lubich einmal. „Wir hatten immer einen Notizblock dabei und schrieben uns ihre Adressen auf, damit wir ihnen helfen konnten.“ Zu Hause trugen die jungen Frauen ihre Habseligkeiten zusammen: „Jede von uns legte dafür, was sie zu viel zu haben meinte, in die Mitte des Zimmers – einen Wintermantel, ein Paar Handschuhe, einen Hut…“ Das nannten sie „Bündel schnüren“.

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juli/August 2019)
Ihre Meinung interessiert uns, schreiben Sie uns! Anschrift und E-Mail finden Sie unter Kontakt