20. Januar 2009

Ein großer Europäer – AUSZEICHNUNG

Von nst_xy

Der Aachener Karlspreis 2009 geht an Andrea Riccardi.
Eine der wichtigsten europäischen Auszeichnungen, der Internationale Aachener Karls- preis 2009, geht an den Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, Andrea Riccardi. Der italienische Historiker sei ein großer Europäer, der mit leidenschaftlichem Engagement für die Verständigung über alle konfessionellen und nationalen Grenzen hinweg eintrete, erklärte das Karlspreis-Direktorium Anfang Dezember in Aachen.
Die renommierte Auszeichnung sei eine „große Ehre und eine freudige Überraschung“, erklärte Sant’Egidio-Präsident Marco Impagliazzo in Rom. Die Gemeinschaft fühle sich in ihrer Arbeit für ein friedliches Zusammenleben zwischen Kulturen und Religionen und eine Annäherung zwischen Europa und Afrika bestärkt.
Nach Einschätzung des Preis-Direktoriums hat Riccardi mit der Gemeinschaft Sant’Egidio einen bedeutenden Beitrag für eine friedlichere und gerechtere Welt geleistet. In seiner rund 40-jährigen Arbeit habe er ein Beispiel gebendes Zeichen für die europäischen Werte des Friedens, der Solidarität und der Menschenwürde gesetzt.
Die 1968 in Rom gegründete Gemeinschaft Sant’Egidio hat nach eigenen Angaben rund 50 000 Mitglieder in 70 Ländern. Für ihre Friedensinitiativen unter anderem in Mosambik und Guatemala erhielt die Gemeinschaft 1999 den UNESCO-Friedenspreis.
Der Karlspreis wird seit 1950 traditionell am Fest Christi Himmelfahrt an Personen oder Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. 2004 erhielt Papst Johannes Paul II. einen außerordentlichen Karlspreis. Weitere Träger waren Konrad Adenauer, Francois Mitterand, Helmut Kohl, Vaclav Havel, Bill Clinton und Angela Merkel.
KNA

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Januar/Februar 2009)
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