10. Juni 2009

Spiel der Träume; Korankinder

Von nst_xy

neue filme

SPIEL DER TRÄUME von Uberto Pasolini
Sri Lanka, 2004: Die unglaubliche, wahre Geschichte erzählt den Traum von Stanley, Manoj und ihren Kumpels. Die sympa­thischen Slumbewohner wollen raus aus dem Elend, weg von den Schulden und ins verheißene Land: Europa. Aber ein Visum be­kommt keiner – bis sie beschließen, sich für ein Handballturnier in Bayern zu bewerben. Bleibt nur noch herauszufinden, was Handball eigentlich ist!
Sympathisch und einfühlsam, mit einem Witz, der sprachlos macht, wird die Lebensrealität der kühnen „Sportler” beschrieben. Dem selbst gesetzten Anspruch, die Einwanderungsgesetze Europas für Wirtschaftsflüchtlinge aus der sogenannten dritten Welt zu kritisieren, wird der Film aber leider nicht gerecht. kls

KORANKINDER von R. Shaheen Dill-Riaz
Dass dieser Dokumentarfilm existiert, ist ein kleines Wunder. Shaheen Dill-Riaz erreichte in seiner Heimat Bangladesh das Unmögliche: Er bekam – trotz des Bilderverbots im Islam – Dreh­erlaubnis in mehreren Koranschulen. In diesen „Madrasas” lernen die Kinder alle 6234 Verse des Koran auswendig und werden so zum „Hafiz” ausgebildet.
Es gelingt Shaheen Dill-Riaz die geheimnisvolle Institution der Madrasas ein wenig verständlicher zu machen: Er stellt sie und die mit ihr verknüpften Hoffnungen und Realitäten aus Sicht von Schülern, Lehrern, Eltern und aus staatlicher Perspektive vor. Leider enthält der Film viele Längen und Dopplungen, die nur der gut gewillte Zuschauer übersieht. kls

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, Juni 2009)
Ihre Meinung ist uns wichtig, schreiben Sie uns! Anschrift und Email finden Sie unter Kontakt.
© Alle Rechte bei Verlag Neue Stadt, München