10. September 2009

Ich und die anderen

Von nst_xy

Welches Bild habe ich von mir?

Jeder Mensch hat hervorstechende Wesenszüge. So gibt es etwa den lächelnden, den ernsthaften, den Furcht einflößenden und den ausgelassenen Typ. In der Regel meinen wir ziemlich gut zu wissen, zu welchem Typ wir gehören. Das Bild, das wir von uns selbst haben, prägt die Art und Weise, in der wir uns anderen gegenüber geben oder bestimmte Situationen angehen. Und unser Selbstbild bestimmt oft über den Ausgang dieser Situationen: Wer sich für einen Verlierer hält, der wird in aller Regel verlieren. Wer sich selbst auf der Siegerseite vermutet, wird sich meistens auch dort wieder finden.
Das Thema des Selbstbildes ist eine der großen Errungenschaften der modernen Psychologie. Interessant ist, dass sich nicht etwa ein Psychologe, ein Psychiater oder ein Psychoanalytiker als erster mit diesem Thema befasst hat, sondern ein Schönheitschirurg. 1962 veröffentlichte Maxwell Maltz den Titel „Psycho-Cybernetics“ (Deutsch: „Erfolg kommt nicht von ungefähr“), der bis heute lesenswert ist. Maltz behandelt darin auf umfassende Weise viele Fragen rund um das Thema Selbstverwirklichung und Selbstbild.
Vieles wird in den ersten Jahren des Lebens Grund gelegt. Wer oft zu hören bekommt: „Du bist ein böses Kind!“, wird häufig auch als Erwachsener schlecht von sich denken und davon überzeugt sein, Erfolglosigkeit oder Strafe verdient zu haben. Doch vergessen wir nicht, dass es möglich ist, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Wir können beginnen, positiv von uns zu denken. In der Regel genügt es, das eigene Leben in die Hand nehmen zu wollen, statt darüber zu klagen, hilflos den Umständen ausgeliefert zu sein.
Schließlich können wir auch anderen helfen, zu einem positiven Selbstbild zu kommen, wenn wir ihre guten Seiten unterstreichen und ihnen aufmunternde Worte sagen.
Pasquale Ionata

(Erschienen in der gedruckten Neuen Stadt, September 2009)
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